Steckbrief
Name: David Kobernick
Herkunftsland: Argentinien
Studiengang: M.A. Soziologie und Sozialforschung an der Philipps-Universität Marburg
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Aktuelle Tätigkeit: Arbeitet bei der VEM
Warum hast Du Dich damals dazu entschieden bei STUBE teilzunehmen?
Von STUBE Hessen habe ich damals in Marburg von einer Freundin erfahren, die an einer STUBE Veranstaltung teilgenommen hat. Sie war so beeindruckt von der Themenvielfalt, dem Ideenreichtum und dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe, dass sie mich neugierig gemacht hat. Ich wollte mich in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit weiterbilden und dafür ist das Angebot der STUBE einfach genial.
Wie hat STUBE Deinen Hochschulalltag bereichert und geprägt?
Von STUBE habe ich leider sehr spät erfahren, als ich schon mit meiner Masterarbeit angefangen hatte. Trotzdem hat die STUBE-Erfahrung sowohl mein akademisches als auch mein berufliches und persönliches Leben sehr positiv geprägt:
- Das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Veranstaltungen fand ich sehr hilfreich. Es gibt einen „sicheren Raum“ für Studierende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, und dies ist wichtig. Der Austausch über etliche Herausforderungen und Schwierigkeiten in unseren Heimatländern hat mir sehr geholfen, diese Hürden besser zu verstehen und zu überwinden.
- Die gemeinsame Reflexion über aktuelle entwicklungspolitische Fragestellungen hat mein Wissen und meine Perspektive in diesem Bereich erweitert. Das gleiche kann ich über die Veranstaltungen zur beruflichen Qualifizierung sagen. Sie haben mir wesentlich bei der Arbeitssuche geholfen und vieles erleichtert.
- Die Zeit hat mir viel Spaß gemacht! Ich habe viele Leute kennengelernt, über deren Kulturen und Perspektiven erfahren, zahlreiche Städte besucht und ganz viel über verschiedene Themen gequatscht :).
Welche Tipps würdest Du anderen internationalen Studierenden, die gerade mit dem Studium begonnen haben, mit auf den Weg geben?
Bei den STUBE-Veranstaltungen teilzunehmen! So früh wie möglich. Es ist nicht nur interessant, sich auf Deutsch oder Englisch mit entwicklungspolitischen Themen zu beschäftigen und darüber zu diskutieren, sondern auch hilfreich als Training für die Uni.
- Auch wenn man gerade mit dem Studium angefangen hat, lohnt es sich, an Veranstaltungen zur beruflichen Qualifikation teilzunehmen. Was kann ich? Was mag ich? Was will ich später tun? Alle diese Fragen sind wichtig, um sich danach auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren. Dafür sind Praktika, soziales Engagement, Semesteraustausche und Minijobs sehr zu empfehlen.
- Ganz viel fragen, reden und sich mit anderen Studierenden auszutauschen. Der Studentenstatus in Deutschland macht schon viel aus. Nutzt diese Gelegenheit, um euch weiterzubilden und Neues kennenzulernen.
Bitte ergänze folgenden Satz: STUBE Hessen bedeutet für mich...
... eine Möglichkeit, um sich weiterzubilden, andere Studierende kennenzulernen und über deren Kulturen und Perspektiven zu erfahren, aus der Komfortzone heraus zu kommen und ganz viel Spaß zu haben.
Wo arbeitest Du aktuell? Lässt sich ein entwicklungspolitischer Bezug angelehnt an die Sustainable Development Goals (SDGs) herstellen?
Seit August 2019 arbeite ich in Wuppertal bei der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) als Referent für das Nord-Süd Freiwilligenprogramm in der Abteilung Training and Empowerment. Die VEM arbeitet zusammen mit Partnerorganisationen in Asien und Afrika und hat dort viele Projekte in den Bereichen Soziales, Umwelt, Gesundheit uvm. Diese Projekte sind gleichzeitig Einsatzstellen für deutsche Freiwillige (Nord-Süd), die in der Regel ein Jahr im Ausland verbringen. Das Programm wird durch „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), unterstützt. Zu den zahlreichen neuen Erlebnissen der Freiwilligen im Laufe ihres Einsatzes gehört auch die Erfahrung, was die Menschen in der Einen Welt verbindet. Außerdem gewinnen sie Einblicke in einen anderen kulturellen Kontext sowie ein Verständnis für globale Zusammenhänge und Fragestellungen. Die Vorbereitungsphase für einen Freiwilligendienst dauert ein Jahr und besteht aus mehreren Seminaren. Hier beschäftigen wir uns mit vielen Themen der SDGs: Bildung und Armut, strukturellem Rassismus, weiße Privilegien, Nachhaltigkeit und Konsum, Geschlechtergleichheit, uvm. Ich bin froh, in diesem Bereich arbeiten zu können und junge, engagierte Erwachsene begleiten zu dürfen. Viele der Kenntnisse und Kompetenzen, die für diese Arbeit erforderlich sind, habe ich selbst durch STUBE Hessen gewonnen und verstärkt, und bin dafür sehr dankbar.
Wie verlief Dein Berufseinstieg und wo bist Du heute beruflich angekommen?
Die Arbeit bei der VEM ist meine erste Vollzeittätigkeit. Vor dieser Arbeit habe ich verschiedene Minijobs, Teilzeitjobs und Praktika gemacht. Die Berufsorientierung durch STUBE hat mir geholfen, die Arbeitssuche zu verfeinern. Ich lernte z. B. meine eigenen Kompetenzen zu definieren, den inhaltlichen Aufbau eines Lebenslaufes, Details über den deutschen Arbeitsmarkt uvm.
Sie sind ebenfalls STUBE Alumni und möchten Ihre Geschichten mit internationalen Studierenden teilen? Dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht an stube-ref[at]wusgermany.de.
Ehemalige STUBE Hessen-Teilnehmende berichten in unserer Alumni-Rubrik von ihren Erfahrungen, die sie bei STUBE und im Studium gemacht haben. Sie teilen neben wertvollen Tipps für internationale Studierende auch ihren Werdegang und erläutern inwiefern ihre beruflichen Tätigkeiten mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung - Sustainable Development Goals - zu tun haben.