Entwicklungspolitische Bildung im digitalen Zeitalter – der 46. UN-Welttag der Information über Entwicklungsfragen

(wus/23.10.18) Erstmals im Jahr 1973 wurde der 24. Oktober von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „World Development Information Day (WDID)“ ausgerufen. Aktueller denn je erinnert der Tag daran, dass Wissen über nachhaltige Entwicklung deren Ziele und Projekte fördert, sondern auch Bildung selbst eines der wichtigsten Entwicklungsziele ist. Das erfordert entsprechende Investitionen.

„Die aktuelle Diskussion zum „Digitalpakt“ über fünf Milliarden EURO zwischen Bund und Ländern bietet eine einmalige Chance: Es gilt nicht nur über Investitionen in die Hardware zu sprechen, sondern auch über die Inhalte des Digitalangebotes für Schulen. Hier bietet z. B. die Bildung für nachhaltige Entwicklung eine große Themenvielfalt“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS), zum World Development Information Day (WDID). „In Zeiten zunehmender „Fake News“ und des um sich greifenden Populismus in den sozialen Medien ist es umso wichtiger, den Schülerinnen und Schülern Medienkompetenz zu vermitteln. Sie sollen lernen, digitale Medien verantwortungsvoll zu nutzen und begreifen, dass Sie mit Ihren digitalen Aktivitäten eine globalisierte und demokratische Gesellschaft mitgestalten. Themen des „Globalen Lernens“ sind hierfür bestens geeignet, da sie die Welt mit all ihren Facetten in die Schulklassen bringen. „Aber“, betont Dr. Ghawami, „hierfür bedarf es auch einer Investition aus dem Digitalpakt für die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte sowie der Investitionen für digitale Bildungsmaterialien zum Globalen Lernen“.

Diese Investitionen sind längst überfällig, denn der Anteil Deutschlands für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit ist gegenüber den letzten Jahren weiter gesunken: Das United Nations Development Programme (UNDP) empfahl bereits 1993, drei Prozent der Gesamtausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit (ODA) für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit zu verwenden. In Deutschland betragen die Ausgaben hierfür nach Berechnungen der OECD aktuell lediglich ca. 0,49 Prozent.

In Deutschland widmet sich die Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd beim World University Service (WUS) mit ihren Publikationen sowie mit ihrem Internetportal der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit. Als eine Schnittstelle zwischen Bund, Ländern, Europäischer Union, Bildungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen stärkt und unterstützt sie die Informations- und Bildungsarbeit bundesweit.

Mehr zur Arbeit der Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd gibt es unter www.informationsstelle-nord-sued.de. Für Rückfragen steht Anne-Sophie Tramer (infostelle[at]wusgermany.de, Tel. 0611 9446170) zur Verfügung.