(Februar 2025) Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Groningen, Oldenburg und Bremen erstreckt sich auf Wirtschaft, Wissenschaft, Stadtentwicklung, Kultur und Zivilgesellschaft. Viele Herausforderungen betreffen alle drei Städte gleichermaßen, weshalb sie gemeinsam nach Lösungen suchen. Haben klassische Städtepartnerschaften noch eine Zukunft? Welche Themen prägen diese Partnerschaften, und durch welche Zielgruppen werden sie gestaltet? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt des Treffens, das am vergangenen Montag in Bremen stattfand und auch das Ziel verfolgte, gemeinsame Projektideen zu entwickeln.
Die drei Städte sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass geopolitische Entwicklungen zunehmend ihre Partnerschaften beeinflussen. Oldenburg setzte 2022 seine Verbindung zu Makhachkala (Russland) aus, schloss aber – ebenso wie Bremen – eine neue Partnerschaft mit einer ukrainischen Stadt. Während Oldenburgs Beziehung zu Chervonohrad bewusst auf Solidarität in Kriegszeiten begrenzt ist, soll Bremens 2023 gestartete Partnerschaft mit Odessa auch in Friedenszeiten Bestand haben. Auch die Zusammenarbeit mit China wurde thematisiert. Oldenburg berichtete von positiven Entwicklungen in Xi’an und Qingdao, etwa durch neue Schul- und Universitätskooperationen.
Groningen verfolgt einen anderen Ansatz: Statt fester bilateraler Partnerschaften setzt die Stadt auf flexible, projektbezogene Kooperationen. Wohingegen in Bremen und Oldenburg weiterhin auf formalisierte Partnerschaften gesetzt und strategisch gesteuert wird – und in Bremen sogar neue Verbindungen in die USA und nach Frankreich geplant sind.
Alle richten sie ihren Blick in die Zukunft: Einigkeit bestand unter den Teilnehmenden darin, dass junge Menschen verstärkt in die Partnerschaft eingebunden werden müssen. Geplant sind Praktika, Austauschprogramme und Job-Shadowing für Mitarbeitende. Zudem sollen europäische Projekte intensiviert werden, wobei die Brüsseler Vertretungen eine zentrale Rolle spielen können.
Aufgrund der Vielzahl an Ideen ist ein weiteres Treffen im Sommer geplant. Die Wirkung und die damit verbundene Entwicklung der weltpolitischen Lage bleiben bis dahin weiterhin abzuwarten.
Info: Senatskanzlei Bremen, Am Markt 21, 28195 Bremen, Tel. 0421 361-54406, senatspressestelle[at]sk.bremen.de, https://www.rathaus.bremen.de/