(August 2024) Am 10. Juli 2024 haben zwei deutsche Delegierte in Apia, der Hauptstadt von Samoa, einen geraubten Bootssteven der Präsidentin und Vizekanzlerin der National University of Samoa, Prof. Tuifuisa’a Patila Malua Amosa, übergeben. Die Übergebenden waren Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, und die Direktorin des Übersee-Museums, Prof. Dr. Wiebke Ahrndt.
Im samoanischen Bürgerkrieg erbeuteten 1888 deutsche Streitkräfte den Bootssteven. Ab 1932 wurde dieser im Übersee-Museum Bremen ausgestellt. Nun präsentiert die National University of Samoa in einer Kooperation mit dem Übersee-Museum Bremen das Exponat für drei Jahre.
Der verzierte Bootssteven stammt von einem Kriegskanu, das unter deutschem Kommando geraubt und zersägt wurde. Ein Steven ist ein Bestandteil des Gerüstes eines Schiffsrumpfes. Erst kürzlich konnte die genaue Herkunftsgeschichte geklärt werden.
Die Hansestadt Bremen reagierte mit der Übergabe auf eine Rückgabeforderung Samoas. In diesem Kontext lobte Katja Keul die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Samoa und sah dadurch die Partnerschaft der beiden Staaten gestärkt. Die Rückgabe kolonialer Raubstücke sei laut ihr ein wichtiger Teil zur Aufarbeitung der deutschen kolonialen Vergangenheit.
Info: Senatskanzlei Bremen, Pressestelle des Senats, Am Markt 21, 28195 Bremen, Tel. 04213 6154406, senatspressestelle[at]sk.bremen.de, https://senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/geraubter-bootssteven-zurueck-in-samoa-450480