In einem offenem Brief an Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller fordern die Mitgliedsinstitutionen der Globalen Bildungskampagne (GBK) mehr Engagement im Berech der Bildungsarbeit. Als Land der Dichter und Denker habe Deutschland eine besondere Verantwortung, Bildung, und somit das vierte UN-Nachhaltigkeitsziel (SDG 4), auch in der Entwicklungspolitik voranzutreiben. Der offene Brief beinhaltet...
... fünf konkrete Aufforderungen: Erstens, sei Bildung sowohl programmatisch als auch finanziell zu stärken und solle holistisch gefördert werden. Zweitens sei die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit im Bildungsbereich zu verstärken und zu diesem Zweck die Global Partnership for Education mit mindestens 100 Millionen Euro im Jahr auszustatten. Die derzeitig 7 Millionen Euro im Jahr würden den Bedarf bei Weitem nicht decken. Die Stagnation der deutschen Beiträge und chronische Unterfinanzierung des Fonds, an der sich trotz anstehender Aufwüchse des Gesamthaushaltes des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auch für 2016 nichts ändert, kämen angesichts der Erhöhungen aller anderen Sektoren und Fonds einer Kürzung des Bildungsbereichs gleich. Drittens, sei der bisher vernachlässigte Bereich der Grundbildung von derzeit 2,4 Prozent auf 10 Prozent der ODA Mittel aufzustocken. Grundbildung lege das Fundament für inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung und solle dementsprechend stärker in den Fokus gerückt werden. Viertens, solle sich Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller stärker für den Aufbau und die Stärkung von öffentlichen, inklusiven Bildungssystemen einsetzen, die besonders marginalisierte Gruppen wie Kinder mit Behinderungen, children at risk und Flüchtlingskinder adressiere. Fünftens seien die Ausgaben für Bildung in der humanitären Hilfe, in Konflikt- und Post-Konfliktsituationen deutlich zu steigern. Innerhalb der unterfinanzierten humanitären Hilfe sei Bildung der am meisten vernachlässigte Sektor, obwohl Bildung nachweislich zur Friedensicherung beiträgt. Derzeit würden lediglich 2 Prozent der humanitären Hilfe auf Bildung entfallen.