Bayern

Leitsätze des Bayerischen Landtags (2016):

Eine Welt-Politik des Freistaates Bayern: „Dazu gehören im Besonderen die Einhaltung anerkannter Sozial- und Umweltstandards und das Verbot von Benachteiligungen aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion, Weltanschauung und Alter."

Nachhaltigkeitsstrategie (2022)

  • Ziel der Gleichstellungspolitik: Chancengleichheit herstellen und Rollenmuster aufbrechen
    • Frauen und Männer sollen frei über Lebensgestaltung entscheiden können
    • Wichtig für soziale Stabilität
    • Aufgabe von Staat, Unternehmen und Gesellschaft
  • Bayerisches Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst
    • Geschlechtersensible Sichtweise als durchgängiges Leitprinzip für die gesamte Bayerische Staatsverwaltung
    • Bayerische Gleichstellungspolitik fördert die Herstellung von Chancengerechtigkeit für ausnahmslos alle Menschen in Bayern
      • Auch bzgl. Minderheitenwie LSBTIQ-Personen: Akzeptanz fördern und Vielfalt im Freistaat leben
    • Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt
      • Bedeutet auch, dass Väter stärker in die Kindererziehung und Sorgearbeit eingebracht werden sollen
      • Kindertageseinrichtungen soll eine große Bedeutung für Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsleben zukommen

Einzelziele:

  • familienfreundliche und chancengerechte Unternehmenskultur zur Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit und der Selbstbestimmung von Frauen 
  • Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Dienst, insb. durch Verbesserung der Teilzeitmöglichkeiten
  • Partnerschaftliche Gleichstellungspolitik unter Berücksichtigung der Perspektive der Männer
  • Schutz von LSBTIQ-Personen vor Diskriminierung und Maßnahmen zur Unterstützung und Beratung in allen Regionen Bayerns
  • Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöhen. 
  • Der geschlechtsspezifischen Berufswahl entgegenwirken und insb. den Frauenanteil in MINT-Berufen sowie den Männeranteil in sozialen Berufen und bei den Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen erhöhen.
  • Bewusstseinswandel in der Gesellschaft vorantreiben, für bestehende Benachteiligungen sensibilisieren sowie traditionelle Rollenbilder aufbrechen, damit Frauen und Männer frei über ihre Lebensgestaltung entscheiden können. Flexible Arbeitszeitmodelle und Home-Office sollten ebenso wie modulare Lebensläufe beiden Geschlechtern offenstehen.
  • Vereinbarkeit von Familie & Beruf stärken (betrifft private & öffentliche Dienstherren)
  • Familienfreundliche und chancengerechte Unternehmenskultur stärken
  • Quantitativer und qualitativer Ausbau der Kinderbetreuung. Unterstützung der zuständigen Kommunen dabei durch hervorragende Förderkonditionen sowie eine Vielzahl an Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und Fachkräftegewinnung. 
  • Erhöhung des Frauenanteils in der Wissenschaft, insbesondere bei den Professuren 
  • Unterstützung und Hilfesystem für von Gewalt betroffene Personen weiter ausbauen: Jede Person soll unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung gewaltfrei leben.

Maßnahmen:

  • Familienpakt der bayerischen Staatsregierung und der drei größten bayerischen Wirtschaftsverbände: Unterstützung Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 
  • Unternehmenswettbewerb "Erfolgreich.Familienfreundlich" von StMAS und StMWi. Auszeichnung der 20 familienfreundlichsten Unternehmen in Bayern
  • Austausch Ressorts in einer interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) über ihre Erfahrungen im Themenbereich „Gleichstellung im öffentlichen Dienst“ mit Schwerpunkt auf der Entwicklung von Maßnahmen zum Ausbau der Führung in Teilzeit.
  • Männerfachtag e*MANN*zipation der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen*- und Männer*arbeit Bayern e.V. - für eine partnerschaftliche Gleichstellungspolitik ist es erforderlich, auch die Perspektive von Männern zu berücksichtigen
  • Förderprogramm für Träger-Projekte zur Verbesserung der Beratungsinfrastruktur von LSBTIQ-Personen in Bayern
  • Sechster Bericht der Bayerischen Staatsregierung zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Öffentlichen Dienst und Verbesserung der daraus gewonnenen Defizite
  • Berücksichtigung der gendersensiblen Sichtweise als durchgängiges Leitprinzip im Handeln der Bayerischen Staatsverwaltung
  • Weiterentwicklung des Bayerischen Gesetzes zur Gleichstellung von Frauen und Männern (Bayerisches Gleichstellungsgesetz - BayGlG)
  • Servicestellen für Frauen und Männer in Bayern zur Unterstützung bei Aufnahme einer Erwerbstätigkeit oder Verbesserung der Erwerbssituation
  • Orientierungsseminare für Frauen ("Neuer Start") in Hinblick auf berufliche Neuorientierung und Wiedereinstieg nach einer (familiär bedingten) Unterbrechung der Erwerbstätigkeit
  • Projekte zur beruflichen Eingliederung von Frauen in arbeitsmarktlichen Schwerpunktregionen. Gefördert werden Projekte für Frauen, die ihre Potentiale einsetzen und entwickeln möchten, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern.
  • Bayerischer Berufsbildungskongress zur Veränderung von Rollenbildern sowie den Girls’ Day und den Boys’ Day, um Jugendliche bereits frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren; Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher zu Gendersensibilität und Medienkompetenz im Hort und in der Kita durch das Projekt "Mädchen und Jungen stärken"; Angebote der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, etwa Aktionswochen zu Frauenrechten oder die Publikation „LGTBIQ.elementar“
  • Partnerschaft mit Initiative Klischeefrei – Bündnis für Berufswahl ohne Geschlechterklischees
  • Kampagne Herzwerker zur Aufwertung des Images sozialer Berufe. Die Informationen auf der Plattform dienen dazu, Interessierten die Berufsfelder in der Kindertagesbetreuung, Jugendhilfe und Behindertenhilfe näherzubringen und darüber einen Beitrag zur Fachkräftegewinnung zu leisten.
  • Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses
  • Verankerung der Gleichstellungsförderung in der Hochschulgesetzgebung und in Zielvereinbarungen mit den bayerischen Hochschulen
  • Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen in der öffentlichen Verwaltung 
  • Weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Verwaltung über gezielte Personalakquise, Fortbildungsangebote, Personalentwicklung, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeitmodelle und Investition in dienststellennahe Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Ausbau von Gewaltschutz und Gewaltprävention in einem 3-Stufen-Plan
    • Förderung von Frauenhäusern, Fachberatungsstellen/Notrufen und Interventionsstellen
    • Schaffung neuer und bedarfsgerechte Anpassung bereits bestehender Frauenhausplätze
    • Förderung von Fachstellen für Täterarbeit und von Second Stage-Projekten
    • Förderung von Projekten zur Prävention weiblicher Genitalverstümmelung
    • Förderung von Präventions-, Beratungs- und Schutzangeboten für von Gewalt betroffene Männer