(GEW 2004) Im Rahmen der Global Education Week (GEW), die der World University Service (WUS) unter der Schirmherrschaft des Nord-Süd-Zentrums in Lissabon durchführt, sollen in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler aus Ruanda sowie zwei betreuende LehrerInnen eine Woche an deutsche und österreichische Schulen eingeladen werden. In Deutschland besteht die Projektgruppe "Lernpartnerschaft mit Ruanda", die die Veranstaltung durchführen wird, aus SchülerInnen und LehrerInnen des Staatlichen Gymnasiums am Kaiserdom in Speyer, des Gymnasiums Mainz Gonsenheim und des Stefan George Gymnasiums in Bingen sowie dem World University Service in Wiesbaden. In Österreich kooperieren wir dafür mit der Südwind Agentur, die ebenfalls Teil des europäischen Netzwerkes zum Globalen Lernen ist. Die Veranstaltung wird vom Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz, der Stadt Speyer, dem Human Help Network und anderen an der GEW beteiligten NROen wie Plan International unterstützt.
Die SchülerInnen sollen im Austausch die beiden unterschiedlichen Bildungssysteme kennen lernen und sich anhand gemeinsam vereinbarter weiterer Themen in die unterschiedlichen Lebensrealitäten in Ruanda und Deutschland einfinden. U.a. arbeiten die SchülerInnen aus Ruanda und Rheinland-Pfalz an einem gemeinsamen Fotoprojekt. Sie dokumentieren einen Tag in ihrem Leben und werden davon ausgehend über ihre Zukunftsvisionen diskutieren. Was müsste sich in ihrem Leben, in ihrer Familie, ihrer Gemeinde, ihrem Land und in der Welt ändern, damit ihre Vorstellungen von der Zukunft Realität werden könnten. Welche Hindernisse gilt es zu beseitigen? Das Projekt wird von der Projektgruppe vor- und nachbereitet. Die Ergebnisse dokumentieren wir in einer Handreichung, die künftig auch anderen LehrerInnen und interessierten Organisationen zur Verfügung gestellt werden kann.
Ruanda stand dieses Jahr noch einmal im Zentrum des Medieninteresses aufgrund des weltweiten Gedenktages für die Opfer des Völkermordes, der im April 1994 begonnen und mehreren hunderttausend Menschen in Ruanda das Leben gekostet hatte. Der Austausch mit Ruanda hat deshalb auch eine politische Komponente. Der Kontakt zwischen den SchülerInnen soll dazu beitragen, die Situation in dem afrikanischen Land besser zu verstehen, um für die Zukunft zu lernen und Solidarität zu zeigen. Auch zehn Jahre nach dem Völkermord ist es für die heranwachsende Generation wichtig, zu wissen, dass sie mit ihrer Vergangenheit nicht allein in die Zukunft gehen muss. Die Projektwoche soll darüber hinaus einen Beitrag zu dauerhaften globalen Lernpartnerschaften leisten, die abseits der punktuellen Medienaufmerksamkeit langfristige Kulturkontakte erleichtert und mit lebendigen Inhalten füllt.
Am Projekt interessierte SchülerInnen und LehrerInnen können direkt mit WUS Kontakt aufnehmen. Wenn Sie sich selbst während der GEW andere Aktivitäten für andere Interessierte anbieten oder die Veranstaltungen verschiedener NROen im Rahmen der Global Education Week kennen lernen wollen, bitte wenden Sie sich ebenfalls an uns. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jeder Zeit zur Verfügung.