Ausgaben für Informations- und Bildungsarbeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit 2006 (Faltblatt 2008)

Geschichtlich ist der 24. Oktober 1648 ein bedeutsamer Tag, immerhin führte er zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges und wird nach heutigem Verständnis als wichtiger Beitrag zu einer europäischen Friedensordnung gleichberechtigter Staaten und zum friedlichen Miteinander der Konfessionen gewertet.

Es ist aber auch noch ein anderer wichtiger Jahrestag mit diesem Datum verknüpft: Der World Development Information Day. Dieser Tag wurde 1972 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als Welttag der Information über Entwicklungsfragen ins Leben gerufen. Er ist von zentraler Bedeutung, da er die Relevanz einer entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationsarbeit unterstreicht. Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsarbeit macht auf Entwicklungsfragen aufmerksam und beleuchtet diese kritisch. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von Wissen und zur Erarbeitung von Lösungsansätzen für globale Ungerechtigkeiten.

2008 wird der 24. Oktober von einem weiteren besonderen Ereignis geprägt, da die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer diesen Tag gewählt haben, um ihren neuesten Beschluss zur Entwicklungszusammenarbeit zu verabschieden. In diesem Beschluss wird die Bedeutung der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit explizit betont.

Leider schlägt sich die Relevanz der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit noch nicht in deren Finanzierung nieder. Zur Information veröffentlicht der World University Service (WUS) jährlich die aktuellen Daten über die Ausgaben der OECD-Staaten für entwicklungsbezogene Bildungs- und Informationsarbeit. Die Zahlen machen deutlich, dass in Deutschland wie in vielen anderen Ländern auch der Anteil der Ausgaben in diesem Bereich sehr gering ist und noch weiter ausgebaut werden muss. Laut Empfehlung des United Nation Development Programme soll dieser Anteil 2% der Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit betragen. In Deutschland beträgt der Anteil der Ausgaben für Informations- und Bildungsarbeit nach Berechnungen der OECD jedoch lediglich 0,26% der Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit.