Der World University Service (WUS) stellt in seinem neuesten Flyer die aktuellen Daten zu den Ausgaben der OECD-Staaten für entwicklungsbezogene Bildungs- und Informationsarbeit zur Verfügung. Laut Empfehlung des United Nations Development Programme (UNDP) sollen diese bis zu drei Prozent der Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit (ODA) betragen. Die Zahlen machen deutlich, dass in Deutschland – wie in vielen anderen Ländern auch – der Anteil in diesem Bereich sehr gering ist und weiter ausgebaut werden muss. In Deutschland lag dieser Wert 20121 nach Berechnungen der OECD bei 0,65 Prozent der ODA-Ausgaben. Deutschland liegt im OECD- Vergleich an siebter Stelle, was im Vergleich zu Platz 11 im Jahr zuvor eine erfreuliche Verbesserung darstellt (www.wusgermany.de/index.php?id=1062).
WUS sieht den weiteren Ausbau der Angebote zum Globalen Lernen in Deutschland und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für notwendig und sinnvoll an. „Es ist in diesem Zusammenhang erfreulich, dass die Bundesregierung die Etatmittel für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit von 23 Mio.€ im Jahre 2014 auf nunmehr 25 Mio.€ für 2015 anheben wird, jedoch bedarf es weiterer Anstrengungen, um den selbst gesteckten Zielen im Europäischen Jahr der Entwicklung 2015 und den Folgeaktivitäten zur UN-Dekade ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ gerecht zu werden“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des WUS. „Wir erwarten daher eine stärkere Förderung der Bildungsarbeit, um die Akzeptanz für Veränderungsprozesse in der eigenen Gesellschaft zu erhöhen. Die vielfältigen Angebote von Nichtregierungsorganisationen bieten hierfür eine sehr gute Grundlage und haben sich bereits in der Praxis bewährt“, so Ghawami. Denn nur wer über die notwendigen Informationen zur Entwicklungspolitik verfügt, kann diese den alltäglichen Entscheidungen und dem eigenen Handeln zugrunde legen. Entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit verfolgt das Ziel, aktive Beteiligung an einer sozial gerechten Gesellschaft in der globalisierten Welt zu fördern, globale Zusammenhänge aufzuzeigen und zu verantwortungsvollem Handeln zu motivieren.