Wiesbaden/Frankfurt a.M., 19.12.2023. „Das ehrenamtliche bürgerschaftliche Engagement von Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die in Hessen studieren und sich durch Lehrkooperationen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen an den beruflichen Schulen einbringen, ist ein Beispiel, dass Migrantinnen und Migranten eine Bereicherung für die Schulen sind und Globalisierung erfahrbar machen“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS), anlässlich der Zertifizierung der Frankfurter beruflichen Klingerschule am 18. Dezember 2023. Er lobte das besondere entwicklungspolitische Potenzial und Engagement ausländischer Studierender im Projekt, die an beruflichen Schulen als Lehrpartnerinnen und Lehrpartner von Lehrkräften in den Unterricht gehen.
Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin für das Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung, IHK Frankfurt am Main, richtete ihre Glückwünsche an die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und die Schulleitung und betonte die Wichtigkeit des Engagements der Schule: „Es ist wichtig, dass sich die Schule und insbesondere die Schülerinnen und Schüler mit den Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen. Diese werden im Projekt ‘Grenzenlos‘ mit dem Einsatz der ehrenamtlichen Studierenden greifbar gemacht“.
„Ich gratuliere der Schule, den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern. Ihre grenzenlose Zusammenarbeit wird heute ausgezeichnet und ihr Engagement ist genau das, was wir brauchen, um 17 UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, gratulierte Silvia Fengler seitens des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sie überreichte der Schulleitung zudem feierlich die zweite Auszeichnung des Tages: „Nachhaltigkeit Lernen in Hessen“, die Dachmarke des Hessischen Umweltministeriums.
Schulleiter Jochen Steinacker hatte die Selbstverpflichtung unterzeichnet, laut der sich die Berufsschule fortan für die Themen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung im Sinne des „whole-institution-approach“ an der Schule einsetzen wird. Steinacker nahm die Auszeichnung, eine Urkunde und eine Plakette, durch Dr. Ghawami (WUS) mit den Worten entgegen: „Unsere Schule repräsentiert die Vielfalt der Stadt Frankfurt. Das Projekt „Grenzenlos“ unterstützt uns dabei, mehr Bewusstsein für eine Welt bei den Schülerinnen und Schülern zu schaffen und ihnen deutlicher zu machen, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen auf andere Regionen der Welt haben“.
Nachhaltigkeit ist eine Teamaufgabe. Das beweisen die Lehrkräfte an der Klingerschule in Frankfurt: Dr. Christian Kuhn, Daniela Kalb-Gloger, Allesia Bäcker-Gath und weitere engagierte Kolleginnen haben das Projekt „Grenzenlos“ an der Frankfurter Berufsschule umgesetzt.Dazu gehört die Teilnahme an Lehrkräftefortbildungen von „Grenzenlos“, ebenso wie die Durchführung von Lehrkooperationen mit Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika im Unterricht.
Die Ergebnisse sind verblüffend. Am Tag der Auszeichnung präsentierten Dr. Kuhn und Frau Bäcker-Gath gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern und den Grenzenlos-Aktiven, Igor Pavlov und Fatimat Olafusi, was bei den durchgeführten Lehrkooperationen erarbeitet wurde.
Igor Pavlov, kasachischer Student der Fachhochschule Frankfurt, zeigte gemeinsam mit Lehrer Dr. Christian Kuhn die Ergebnisse seiner Lehrkooperation mit der Klasse Q1 eGk Wissenschaftliches Schreiben zum Thema SDG #04: „Fake-News und Propaganda – Wege der Irrtümer (?)“. Fatimat Olafusi, Studentin der Hochschule für Management und Ökonomie Frankfurt aus Nigeria, führte mit Lehrerin Allesia Bäcker-Gath und der Klasse 11BG01 die Lehrkooperation zum Thema SDG #10: „SDG 10 Ungleichheit: Culture Infusion“ durch. Die Schülerinnen und Schüler stellten die Ergebnisse der Lehrkooperationen vor und bestätigten den Mehrwert der Lernkooperationen und Zusammenarbeit mit dem Grenzenlos-Aktiven.
Mit der Auszeichnung zur „Grenzenlos-Schule“ wird die Klingerschule Teil eines bundesweiten Netzwerks von über 60 beruflichen Schulen, die sich für Nachhaltigkeit und Globales Lernen einsetzen. Die Aktivitäten, die im Rahmen des Projekts „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ stattfinden, dienen dazu, die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen. Empfehlungen, wie die Themen der Agenda 2030 und die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele im Unterricht eingebettet werden können, bietet der „Orientierungsrahmen des Lernbereichs Globale Entwicklung“, eine Gemeinschaftsproduktion der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Durchgeführt wird das Projekt vom World University Service (WUS), einer internationalen und unabhängigen Organisation von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden im Bildungssektor. Das Projekt „Grenzenlos—Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird aus Mitteln des Landes Hessen und der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. In Hessen ist das Projekt Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit Lernen in Hessen" des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.