Wiesbaden, 19.02.2018 Kofi Adu Frimpong, ghanaischer Student des Studienganges „International Business“, kam auf Einladung von Bianca Reinhardt im Dezember 2017 in die Friedrich-List-Schule, um den Schülern des Beruflichen Gymnasiums die Möglichkeit zu geben, lebensnahe Einblicke ins Arbeitnehmerrecht Ghanas zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in die Rolle der Arbeitgeber, Arbeitnehmer, der Regierung und gesellschaftlicher Akteure wie die ILO und reflektierten deren Ziele und Machtpotential.
Um Schülerinnen und Schülern die berufliche Welt näher zu bringen, zählen heute mehr denn je interkulturelle Kompetenzen und der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Beides bietet das Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“des World University Service. Natürlich wird das Thema Globalisierung auch im Unterricht behandelt, aber der lebendige Austausch mit den Grenzenlos-Referenten bringt für unsere Schülerinnen und Schüler persönlich bereichernde Erkenntnisse. Ziel der Kooperation ist es, die Berufsschüler zur multiperspektivischen und kritischen Auseinandersetzung mit Globalisierungsthemen anzuregen. Über 80 Referenten aus Afrika, Asien und Lateinamerika sind für das Projekt im Einsatz.
Sehr viel Freude brachte den Lernenden die anregende englischsprachige Diskussion zur Umsetzung von Arbeitsstandards in Ghana auf gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Für die Schülerinnen und Schüler war es überraschend, dass es zwar zahlreiche Gesetze zum Schutze der Arbeitnehmerrechte gibt, diese jedoch kaum eingehalten werden.
Neben diesem Einsatz lud Bianca Reinhardt weitere Referenten dazu ein, spannende Unterrichtseinheiten zu politischen Themen mit Bezug auf ihre eigenen Heimatländer durchzuführen. So bekamen die Schülerinnen und Schüler durch eine junge engagierte georgische Frau lebensnahe Eindrücke zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen in ihrem Heimatland und warum gerade für Frauen weltweit „Bildung“ einer der wichtigsten Schritte auf dem Pfad zur Gleichberechtigung ist.
Eine weitere Referentin berichtete in einer anderen Unterrichtseinheit über den Rohstoffreichtum im Kongo und welche sozialen als auch politischen Probleme beim Abbau seltener Erden dort entstehen. Die Lernenden folgten gespannt den fesselnden Erzählungen und waren zu Tränen gerührt, als die Referentin über das Unterrichtsthema hinaus aus ihren Kindheitserfahrungen in Zeiten des Bürgerkrieges im Kongo berichtete.
Die herzliche Art der Referenten den Schülern vielseitige Inhalte auf spannende Art näherzubringen bereichert den Politikunterricht unserer Schule nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene. Der Unterricht gewinnt an Authentizität und Lehrkräfte nehmen neue Impulse für ihre eigene Arbeit mit. Deshalb freuen wir uns auf weitere interessante Kooperationen mit dem World University Service.
Bianca Reinhardt