"Grenzenlos" an der BBS Neustadt zum Thema „Gaborê- es geht um uns“- Geschlechtergleichstellung

Wiesbaden/ Neustadt, 26.07.2022. Das Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ war am Mittwoch, 25. Mai 2022 zu Besuch an der BBS Neustadt an der Weinstraße. „Grenzenlos“ ist ein Projekt des World University Service (WUS), das sich an berufsbildende Schulen richtet. In kostenlosen Lehrkooperationen werden Referentinnen und Referenten vermittelt, die den Fokus auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) legen. In die Schulen gehen Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die als Ehrenamtliche, ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen aus ihren Herkunftsländern, den Lernenden an berufsbildenden Schulen weitervermitteln. Die Auszubildenden sollen somit Handlungskompetenzen für mehr Nachhaltigkeit in ihrem beruflichen Alltag vermittelt bekommen. Es geht darum, wie wir uns in unserer globalisierten Welt verhalten, damit wir auch morgen noch gute Lebensgrundlagen überall auf der Welt haben können.

Der Grenzenlos Aktive Samuel Nkindi besuchte die Packmitteltechnologinnen und -Technologen der Klasse PMT 20 sowie die Tischlerinnen und Tischler der Klasse TI 20. Samuel kommt aus Ruanda und studiert an der Technischen Hochschule Kaiserslautern, Elektro- und Informationstechnik. Sein Ziel ist es, den Auszubildenden die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit zu verdeutlichen. In seinem Vortrag „Gaborê- es geht um uns“ schilderte Samuel den Azubis an verschiedenen Beispielen aus Ruanda, Deutschland und weltweit die Situation zum Nachhaltigkeitsziel 5 „Geschlechtergleichheit".

Nach dem Vorstellen von verschiedenen Bereichen, u.a. „Soziale Rollen: Frauen leisten weltweit 75 Prozent der sogenannten „Care-Arbeit“, also Waschen, Putzen, Kochen, Kinder und ältere Verwandte betreuen“, „Bildung:. Bildungsabschlüsse von Frauen und Männern sind anteilsmäßig in Deutschland gleich verteilt, aber im Bereich der  Führungspositionen sind deutlich mehr Männer vertreten.“, wurde diskutiert, was getan werden kann. Möglich wäre z.B. eine neue Unternehmenskultur zu schaffen, in der es selbstverständlich ist, dass Frauen in Führungspositionen sowie Beruf und Familie besser vereinbar sind. Die fundamentalen Unterschiede zwischen Frauen und Männern sollten sowohl biologisch als auch sozial zur gegenseitigen Ergänzung dienen. Der Fokus sollte mehr auf der sach- und fachbezogenen Ebene liegen anstatt auf dem Geschlecht.In einer abschließenden Pro- und Kontra-Debatte zu ausgewählten kontroversen Aussagen, wie  „Männer hängen lieber mit Männer ab und machen lieber Geschäfte unter sich“ erlebten die Auszubildenden unterschiedliche Sichtweisen und Argumente. Durch diese Veranstaltung haben die Azubis gelernt, dass zum Ziel 5 „Geschlechtergleichstellung“ besonders im Bereich, gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen, noch viel Luft nach oben ist.

„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird gefördert vom Ministerium des Innern und für Sport in Rheinland-Pfalz und den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Text (Klasse PMT20)