Grenzenlos-Informationsabend „Berufliche Bildung in der Welt“

Wiesbaden, 25.09.2020. „Ich werde meiner Kollegin aus dem Gesundheitsbereich von der beruflichen Schwesternschule in Kamerun berichten!“, kommentierte Andrea Dransfeld Lehrerin an der BSGG Berufsschule Groß-Gerau im Chat nach dem Online-Informationsabend „Grenzenlos – Berufliche Bildung in der Welt“ am 25. September 2020. Dabei trafen sich Lehrkräfte aus Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie Grenzenlos-Studierende aus Lateinamerika, Asien und Afrika und besprachen die Ziele und Herausforderungen von Schulpartnerschaften zwischen beruflichen Schulen in Deutschland und im Globalen Süden.

Nach einer  Begrüßung- und Vorstellungsrunde moderiert durch Dr. Julia Boger (WUS)  fand sich der thematische Einstieg durch einen Input von Karoline Kessler (WUS) zum Thema „berufliche Bildung in der Welt“. Ein Assoziationsspiel ließ sich wunderbar im Chat umsetzen. Die Teilnehmer*innen teilten über einen Hashtag „#“, was ihnen spontan zu „beruflicher Bildung im globalen Süden“ einfällt. Besonders häufig wurde „Partnerschaft auf Augenhöhe“ genannt.

Anschließend gab es vier Impuls-Beiträge von Grenzenlos-Aktiven, die Informationen über berufliche Bildung, berufliche Schulen und Projekte in Ihren Herkunftsländern gaben. AllaaAli Mostafa, Studentin an der Hochschule Fulda, gab einen interessanten Einblick in die berufliche Bildung in Ägypten. Hamadou Ngoei, der an der Universität des Saarlandes studiert, stellte die „Schule für Berufsbildung und Exzellenz“ in Kamerun vor.Auch Grenzenlos-Aktive Lisette Monthe Chokonthe, die an der Universität in Heidelberg studiert, stellte eine kamerunische Schule vor – die Besonderheit: es war eine Schwestern-Schule, die auch sie selbst besucht hat.

 Abschließend stellte Quentin Landry Biawa Kameni (er studiert an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen) sein Projekt „FIPI“ (Future Engineers and Computer Programming) vor, das er an einer kamerunischen Berufsschule selbst begründet hat.

Die anschließende Gruppenarbeit fand in digitalen Gruppenräumen, den Breakoutrooms, statt. Dort diskutierten Studierende mit Lehrkräften Ziele, Herausforderungen und  welche konkreten Schritte für die Entwicklung einer Schulpartnerschaft zwischen einer beruflichen Schule in Deutschland und einer im globalen Süden notwendig sind.

Die Gruppen kamen mit spannenden Ergebnissen zurück in das Plenum, die auch hier neue Diskussionen entfachten. Der „Austausch und die Begegnung“ sind grundlegende Ziele einer Partnerschaft, die einen nachhaltigen Perspektivwechsel ermöglichen,  waren sich die Teilnehmer*innen einig. Über die Herausforderungen und notwendigen ersten Schritte wurde diskutiert. Durch die ENSA-Fördermöglichkeiten (Entwicklungspolitisches Schulaustauschprogramm) entstehen Synergien: in diesem Programm können Anbahnungs- und Begegnungsreisen gefördert werden.

Die abschließende Blitzlichtrunde und das von Princesha Salihi (WUS) moderierte Feedback zeigten, dass auch ein Online-Format bei „Grenzenlos“ eine sehr motivierende Wirkung auf die Teilnehmer*innen hat. Den Lehrkräften war es eine besondere Freude, auch mal Kolleg*innen aus anderen Bundesländern kennen zu lernen und vor allem festzustellen, nicht alleine bei ihrem Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu sein. Eine Lehrkraft merkte abschließend an, dass die Veranstaltung  „Futter fürs Gehirn“ gewesen sei und „man hat gemerkt, dass es einem bei den Gesprächen miteinander warm wird – trotzdem es ein online-Format war“. Na, dann kann der Winter ja kommen ;-)!