Grenzenlos lernen an der BBS Germersheim – Was haben die kolumbianischen Cafeteros und der Salar de Uyuni in Bolivien mit dem Klimawandel zu tun?

Germersheim, 19.05.2021. Autorin: C. Franke (BBS Germersheim/Wörth).

Eine Reise ans andere Ende der Welt in Zeiten der Pandemie? Unmöglich! Doch, das geht. Gleich drei Grenzenlos-Referentinnen aus Südamerika nahmen die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe im Beruflichen Gymnasium der BBS Germersheim/Wörth mit Schwerpunkt Wirtschaft (WG) in fünf Online-Lehrkooperationen mit in ihre Heimatländer und erklärten anhand von Beispielen die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.  

Die peruanische Studentin der Geographischen Entwicklungsforschung an der Freien Universität Berlin Rosa Ramirez Méndez diskutierte mit der 12. Stufe am 15.04.2021 und 19.04.2021 kontrovers über das Thema „E-Autos auf deutschen Märkten. Wie grün ist das weiße Gold?“. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren viel über Rohstoffe und den Lithiumabbau an den Salzseen in den Anden, insbesondere am Salar de Uyuni in Bolivien, dem größten Salzsee der Welt. Sie gewannen neue Erkenntnisse über die Wertschöpfungskette bei der Herstellung von E-Autos. In Zukunft wollen sie die Nachhaltigkeitskriterien aus der sozialen, ökonomischen und ökologischen Perspektive gleichermaßen betrachten und Maßnahmen kritischer beleuchten.

Die Peruanerin Nery Condori, Studentin der Umweltwissenschaft an der Universität Stuttgart, hat am 07.05.2021 mit den Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse, die in ihrer Übungsfirma Fahrräder vertreibt, auf Englisch über den „Klimawandel/ Climate change“ und nachhaltiges Handeln gesprochen. Sie hat die jungen Menschen davon überzeugt, dass jeder einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann nach dem Motto „Small actions for big change“.  

Die kolumbianische Studentin der Biowissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Valeria Salazar begeisterte die 11. Klasse, die in ihrer Übungsfirma Fair-trade-Kaffee verkauft, in den beiden Lehrkooperationen am 05.05 und 19.05.2021 mit ihrem umfassenden Wissen zum Thema „Alles was eine Tasse Kaffee enthält“. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren viel Neues über die Kaffeeproduktion in Kolumbien und die weltweite Preispolitik, aber auch über die Geschichte des Kaffees und die soziale und wirtschaftliche Bedeutung des Kaffees für die Kolumbianer. Erschütternd war die Erkenntnis, dass der Klimawandel eine globale Kaffeekrise auslösen wird. 

Alle Teilnehmenden fanden die komplexen und fächerübergreifenden Themen sehr interessant und informativ. Die Vorträge in drei Sprachen - Deutsch, Englisch und Spanisch - waren durch Bilder und Videos anschaulich aufbereitet und durch den Einsatz digitaler Tools (Umfragen und Quizzes mit Mentimeter und Kahoot, Breakout-Rooms für Gruppenarbeiten, Padlet zur Ergebnissicherung) aktivierend und motivierend. Die Schülerinnen und Schüler wollen ihr Konsumverhalten überdenken und ihren CO2-Fußabdruck verringern, beispielsweise indem sie weniger Abfall produzieren, ihren Wasserverbrauch einschränken und nachhaltige Transportmittel verwenden.

Die Jugendlichen schätzten am direkten Kontakt zu den ausländischen Studentinnen, dass diese nicht nur fachliche, sondern auch interkulturelle Fragen beantworteten. Die Grenzenlos-Referentinnen haben unseren Unterricht definitiv bereichert.

„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird gefördert vom Ministerium des Innern und für Sport in Rheinland-Pfalz, den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).