Wiesbaden, 27.06.2022. „Große Wirkung. Wir wurden zum Nachdenken angehalten“, so ein Lehrer-Feedback zu “Grenzenlos“ an der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Trier. Der Hintergrund war, dass Grenzenlos-Aktive Lehrkooperationen im Unterricht zu den Themen der Agenda 2030 durchgeführt hatten. Mit dabei waren der ruandische Student Egide Sibomana von der Technische Universtiät Kaiserslautern, die Studentin der Hochschule Kaiserslautern Meerim Ibraiimova und Yaye Soce Faye, senegalesische Studentin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie waren 2022 im Mai und Juni zu Gast an der seit 2019 zertifizierten Grenzenlos-Schule. Komplementiert wird unsere Rückschau mit Rosalie Zongo, Promovierende der Universität Koblenz-Landau, die im Herbst 2021 in Trier einen Einsatz im Unterricht zum Thema „Frankophonie“ gemeinsam mit Schulleiterin Gabriele Groß durchgeführt hatte.
So unterschiedlich wie die Herkunftsnationen der Grenzenlos-Aktiven, so unterschiedlich sind auch ihre Schwerpunkte im Unterricht. Da Herr Sibomana Biology/Molecular Ecology studiert, geht er in seiner Lehrkooperation im Fach „Umweltschutz“ auf das Thema “Einfluss des Klimawandels auf die Produktivität von Ökosystemen im Meer“ ein mit dem Titel „Leben unter Wasser“. Nach einer Informations- und Sensibilisierungsphase bespielt Herr Sibomana ein interaktives Element, indem er entsprechende Fragen für die Schülerinnen und Schüler aufwirft „Was passiert, wenn es zu viel Plankton gibt? Was kann ich tun um Plankton zu schützen?“
Frau Ibraiimova geht dem Studium des Wirtschaftsingenieurswesens nach und integriert in ihrem Nachhaltigkeitsthema, die soziale Dimension und stellt die Lehrkooperation „Der Klimawandel verschlimmert Armut: Klimagerechtigkeit jetzt!“ vor. Das Highlight ihrer Lehrkooperation ist ein „Weltverteilungsspiel“, bei dem eine Weltkarte auf den Boden gelegt wird und Stifte von Seiten der Schülerinnen und Schüler so auf die Länder verteilt werden, dass die Weltbevölkerung, Bruttonationaleinkommen und der Anteil am Klimawandel proportional abgelichtet ist. Anschließend diskutiert Frau Ibraiimova die Einschätzungen. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, wie ungleich die Verantwortung für den Treibhauseffekt verteilt ist und dass die am stärksten Betroffenen am wenigsten zu ihm beigetragen haben. Nicht zuletzt nehmen die Schülerinnen und Schüler mit: „Jede/r von uns kann einen kleinen Beitrag leisten, umweltbewusster zu leben“.
Frau Faye studiert wiederum Linguistik und Ethnologie und ging in Unterrichtsfach BWL auf die Mangoproduktion im Senegal ein. Nicht nur die CO2-Bilanz einer Mango wird thematisiert, sondern auch die problematischen Produktionsbedingungen. Besonders gut kommt bei den Lernenden an, dass sie getrocknete faire Mangos probieren können. Speziell die Sensibilisierung gegenüber dem Senegal als ihr Herkunftsland hallt positiv bei den Schülerinnen und Schülern nach, wie im Nachgang berichtet wird:
„Besonders in der tristen Zeit der Pandemie waren die Lehrkooperation ein Highlight für den Unterricht“, so die Schulleiterin Gabriele Groß der Berufsschule Trier über die Grenzenlos-Lehrkooperationen. Von Seiten der Schülerschaft und Lehrerschaft wurde der Einsatz der Grenzenlos-Aktiven stets als sehr willkommene Bereicherung des Unterrichts wahrgenommen. Neben dem Gelernten, ist es vor allem der Unterricht auf Augenhöhe, der durch Gruppenarbeiten viel Dynamik mit sich bringt.
„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird gefördert vom Ministerium des Innern und für Sport in Rheinland-Pfalz und den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).