Pädagogischer Tag der Louise-Schroeder-Schule Wiesbaden auf der Schatzinsel Kühkopf

Stockstadt am Rhein/Wiesbaden, 29.09.2023. „Ich hatte nicht erwartet, dass die Themen der Studierenden und ihre Aufbereitung so gut in meinen Unterricht passen würden. Ich kann mir das absolut vorstellen“, äußerte sich Verena de Visser, Lehrkraft an der Louise-Schroeder-Schule in Wiesbaden, nach der Vorstellung des WUS-Projekts „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“. “Grenzenlos“  ist in Hessen Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit Lernen in Hessen“, des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Unser Dank gilt Verena de Visser als verantwortliche Lehrkraft der Louise-Schroeder-Schule, Silke Bell, Landeskoordinatorin für Bildung für nachhaltige Entwicklung in Hessen, seitens des hessischen Kultusministeriums, den teilnehmenden Lehrkräften sowie den Grenzenlos-Aktiven, die an der Veranstaltung mitgewirkt haben.

„Grenzenlos“ war zum pädagogischen Tag auf der „Schatzinsel Kühkopf“ in Stockstadt am Rhein eingeladen worden, um den teilnehmenden Lehrkräften das umfangreiche Programm zur Bildung für nachhaltige Entwicklung vorstellen zu können. Inmitten des Naturparks auf der Altrheininsel konnten sich die Teilnehmenden davon überzeugen, wie Biodiversität und Nachhaltigkeit mit unserem täglichen Leben zusammenhängen. Ideale Voraussetzungen also, um über die Relevanz von nachhaltiger Entwicklung im Sinne der 17 UN-Nachhaltigkeitszeile (SDG) im Curriculum berufsbildender Schulen in Hessen zu sprechen.

Zu diesem Zweck waren drei engagierte Grenzenlos-Aktive anwesend, die mit einer höchst abwechslungsreichen Themenauswahl rund um Nachhaltigkeit und Globalisierung  aufwarten konnten.

Paule Ingrid Kelodjoue Tchonang stammt aus Kamerun und studiert an der Hochschule Fulda. Sie nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise auf den afrikanischen Kontinent und beleuchtet im Rahmen einer interaktiven Präsentation die Lieferkette von Smartphones genauer. Die Grenzenlos-Aktive erzählt von gewaltigen Rohstoffvorkommen und Seltenen Erden, die für die Produktion von Hightech-Geräten benötigt werden und hauptsächlich in afrikanischen Ländern zu finden sind. Sie überprüft, was die Teilnehmenden überhaupt über ihre Handys wissen – mit überraschenden Ergebnissen. Zum Schluss gibt sie Tipps, wie die eigene Handynutzung fairer und nachhaltiger gestaltet werden kann.  Damit bezieht sie sich auf SDG #12 – „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“. Das Publikum zeigte sich interessiert am Thema. „Der Handy-Vortrag war das Interessanteste an der Veranstaltung, ich habe viel mitgenommen.“

Igor Pavlov, der aus Kasachstan stammt und an der Frankfurt University of Applied Sciences Soziale Arbeit studiert, widmete sich dem hochaktuellen Thema „Fake News und Propaganda“. Dieses korrespondiert mit SDG #16 – „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“.  Er zeigte im Rahmen seines Vortrags auf, wie er mit Schülerinnen und Schülern an beruflichen Schulen das Thema „Fake News“ erarbeitet – mit Gruppenarbeiten und Diskussionsübungen. Im Angesicht von Social Media und unübersichtlichen Informationsflüssen einer digitalisierten Gesellschaft dürften diese Informationen für Schülerinnen und Schüler von äußerster Relevanz sein. Auch die anwesenden Lehrkräfte waren überzeugt. „Ich kann mir das Thema sehr gut für unsere Klassen vorstellen. Total super“,  so eine Lehrerin in der abschließenden Feedbackrunde.

Aus einer anderen Perspektive nähert sich Wilson Arturo Hurtado Valencia den UN-SDGs. Er stammt aus Kolumbien und studiert an der Hochschule Kassel Economic Behavior and Governance. Nach einer kurzen Vorstellung seiner eigenen Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen im Ausland leitet er zum Thema „Moderner Kolonialismus“ über.  Er erzählt von Machtstrukturen, Abhängigkeiten und dem Ringen um Eigenständigkeit. Und er wirft die Frage auf: Warum sind manche Länder reich und manche arm? All das korrespondiert mit SDG #10 – „Weniger Ungleichheiten“.

Die anwesenden Lehrkräfte freuten sich über die verschiedenen Anregungen für den eigenen Unterricht und über die Möglichkeit zum Austausch mit Studierenden aus dem Globalen Süden. Die abwechslungsreichen und authentischen Vorträge der Grenzenlos-Aktiven konnten das Publikum durchweg überzeugen. In der abschließenden Feedbackrunde äußerten sie sich positiv zu den vermittelten Inhalten. „Ich habe einen guten Einblick und eine genaue Vorstellung, was mich bei einer Lehrkooperation erwarten wird“, äußerte sich eine Teilnehmerin. Auch die Möglichkeit, Lehrkooperationen auf Englisch durchzuführen, wurde positiv aufgenommen.

„Grenzenlos—Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS). „Grenzenlos“ wird vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. “Grenzenlos“  ist in Hessen Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit Lernen in Hessen“, des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.