Wiesbaden/Ludwigshafen 01.08.2023. Der 10. Juli 2023 stand an der BBS Naturwissenschaften Ludwigshafen wie auch in den vergangenen Jahren ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Im Rahmen von verschiedenen Lehrkooperationen konnten die Schülerinnen und Schüler Nachhaltigkeit erleben, diskutieren und sogar schmecken.
Anlässlich des Nachhaltigkeitstages war auch das WUS-Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ zu Gast. Drei Grenzenlos-Aktive thematisierten Nachhaltigkeit am Beispiel der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) an der BBS. Die kamerunische Studentin von der Hochschule Fulda Paule Ingrid Kelodjoue Tchonang mit ihrem Thema SDG #12: "Fairer Rohstoffexport aus den Ländern des Globalen Südens", die nepalesische Studentin von der Goethe-Universität Frankfurt am Main Sabita Pathak mit ihrem Thema SDG #05:"Gendergerechtigkeit: Bildung und Frauen" und der promovierte Agrarwissenschaftler von der Justus-Liebig-Universität Gießen Dr. Seyi Vanvanhossou aus Benin mit seinem Thema SDG #12: "Baumwolle am Beispiel Benin". Die Aktiven führten jeweils zwei Lehrkooperationen durch und gaben den Schülerinnen und Schüler mit interaktiven Methoden des Globalen Lernens Einblicke in die 17-Nachhaltigkeitsziele (SDGs), ihre Heimatländer und die Möglichkeit ihre eigene Rolle in der Welt sowie ihren Konsum zu reflektieren. Die Klassen waren begeistert und lobten besonders die abwechslungsreiche Gestaltung der Lehrkooperationen und das Einbringen von persönlichen Erfahrungen der Aktiven.
Herzlichen Dank an den Lehrer Sebastian Wiedmann für die Einladung und die tolle Organisation.
Drei Schüler der BBS Naturwissenschaften Ludwigshafen haben ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus der Lehrkooperation SDG #12: "Fairer Rohstoffexport aus den Ländern des Globalen Südens" von Paule Ingrid Kelodjoue Tchonang zusammengefasst.
Fairer Rohstoffexport aus den Ländern des globalen Südens
Nachhaltigkeit ist ein immer wichtiger werdendes Thema in unserer Gesellschaft. Auch an unserer Schule haben wir uns das Ziel vorgenommen, nachhaltiges Denken und Handeln zu fördern.
Aus diesem Grund haben wir uns in einer Lehrkooperation mit dem fairen Rohstoffexport aus den Ländern des globalen Südens auseinandergesetzt, welcher von der kamerunischen Studentin Frau Tchonang vom WUS-Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ vorgetragen wurde. Wir haben uns ein Video zum Thema „Nachhaltige Entwicklungsziele“ angeschaut. Das Video behandelte verschiedene Bereiche der Nachhaltigkeit, wie beispielsweise die Vereinbarung von 193 Ländern, 17 Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen. Die 17 Ziele können in den fünf Punkten: people, planet, prosperity, partnership und peace zusammengefasst werden. Das gemeinsame Anschauen des Videos war eine positive Erfahrung, die das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gestärkt hat. Anschließend haben wir ein Quiz zum Thema Rohstoffe in Gruppen veranstaltet. Das Quiz war eine interaktive und unterhaltsame Möglichkeit das Wissen der Schülerinnen und Schülern zu testen und zu vertiefen. Wir haben uns ein weiteres Video zu den Arbeitsbedingungen in der D.R. Kongo angeschaut. Das Video konzentrierte sich auf den Abbau von Coltan, einem Rohstoff, der in vielen elektronischen Geräten verwendet wird. Es beleuchtete die schwierigen Arbeitsbedingungen, die Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Herausforderungen, mit denen die Menschen vor Ort konfrontiert sind. Nach dem Video, folgte eine Diskussionsrunde, um die Eindrücke und Erkenntnisse der Schüler und Schülerinnen zu reflektieren. Wir sprachen über die ethischen und moralischen Fragen im Zusammenhang mit dem Coltanabbau, über die Verantwortung von Unternehmen und Konsumenten sowie über mögliche Lösungsansätze für eine gerechtere und nachhaltigere Rohstoffgewinnung. Die Diskussion war intensiv und die Schülerinnen und Schüler brachten verschiedene Perspektiven ein. Es entstanden interessante Gespräche über den globalen Handel, soziale Gerechtigkeit und nachhaltigen Konsum. Wir wurden ermutigt darüber nachzudenken, wie wir selbst als Konsumenten Veränderungen bewirken können. „Am meisten schockiert war ich über den hohen Anteil an Kinderarbeit in den Coltan Minen im Kongo“, so ein Schüler (CL22 b). Mit diesem Zitat konnten sich alle Schülerinnen und Schüler identifizieren.
„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird gefördert vom Ministerium des Innern und für Sport in Rheinland-Pfalz und den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).