Wiesbaden 30.08.2022. Im Rahmen der heute beginnenden Regierungsklausur in Meseberg für mögliche weitere Entlastungen der Bürgerinnen und Bürger und zu den Plänen der SPD-Bundestagsfraktion erklärt Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS):
„Es ist gut, dass die Bundesregierung und die sie tragenden Koalitionsparteien im Rahmen des 3. Entlastungspakets auch an die Notlage der Studierenden denkt und hierfür Direktzahlungen an Studierende prüft. Ich appelliere an die Bundesregierung, Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die in Deutschland studieren, nicht zu „vergessen“, da alle Studierenden, unabhängig ihrer Nationalität angesichts einer immens gestiegenen Inflation in eine soziale Notlage geraten sind.
Insbesondere ist vielen ausländischen Studierenden in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt die finanzielle Unterstützung der Eltern weggebrochen, da diese in Afrika, Asien und Lateinamerika immer noch aufgrund der Schließung von zig Millionen Fabriken und Unternehmen in den letzten zwei Jahren arbeitslos geworden sind und waren und es keinerlei Kurzarbeitergeld oder sonstige staatlichen Hilfen in diesen Ländern gab und gibt.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass aufgrund des Krieges in der Ukraine aktuell die Lebenshaltungskosten auch in den Herkunftsländern der Studierenden in Afrika, Asien und Lateinamerika massiv gestiegen sind und die meisten Eltern außerstande sind, die Studienkosten ihrer Kinder zu finanzieren.
Eine Möglichkeit, ausländische Studierende in Notlagen seitens des Bundes ohne großen Verwaltungsaufwand zu unterstützen, wäre das geplante Bürgergeld auch für ausländische Studierende zu öffnen, damit sie zumindest vorübergehend finanziell abgesichert ihr Studium fortsetzen können.
Ich appelliere auch an die 16 Deutschen Länder, entsprechende Notfonds für unverschuldet in Not geratene ausländische Studierende bereitzustellen bzw. aufzustocken, damit die Studierenden nicht ihre Studien mangels Finanzierungsmöglichkeiten abbrechen müssen.“