Myanmar: Junta suspendiert Tausende von Akademikern und Akademikerinnen und Universitätsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern

Wiesbaden, 19. Mai 2021. Myanmar befindet sich seit einem Militärputsch am 1. Februar 2021 in Aufruhr. Das Militär hatte das neu gewählte Parlament daran gehindert, sich zu konstituieren. Bei anhaltenden Protesten hat es nach Angaben verschiedener Beobachtergruppen mehr als 750 Tote gegeben. Nicht weniger als 13.000 Akademiker und Mitarbeiter verschiedener Universitäten in Myanmar wurden in den vergangenen Wochen wegen ihrer Beteiligung an der Bewegung des zivilen Ungehorsams gegen die Militärjunta suspendiert.

Die Liste der suspendierten Akademiker und Mitarbeiter, die vom Militär selbst bekannt gegeben wurde, beinhaltet 619 von der Yadanabon Universität in Mandalay, 339 von der Universität Rangoon, 392 von der Universität Mandalay und 137 von der Yangon University of Education. Über weitere 11.000 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Universiäten wurden ebenfalls suspendiert und erhalten seit Februar 2021 auch keinerlei Gehälter mehr.

„Es sind nicht nur unschuldige Menschen getötet worden, die sich für die Demokratie in Mynanmar eingesetzt haben, sondern Tausende von Menschen wurden seit dem Militärputsch am 1. Februar in den landesweiten Demonstationen verletzt“, beklagt Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS).

Insbesondere Studierende haben in den letzten Monaten die Demonstrationen gemeinsam mit Mitarbeitern aus Behörden und Fabriken angeführt und eine wichtige Rolle im Widerstand gegen den Militärputsch am 1. Februar gespielt. Viele Staatsbedienstete haben aus Protest die Arbeit niedergelegt, trotz der Warnung staatlicher Medien, dass ihnen die Entlassung droht, wenn sie nicht zur Arbeit zurückkehrten.

„Ich rufe die internationale Gemeinschaft auf, sich für ein Ende des Putsches und der militärischen Angriffe auf die Universitäten einzusetzen und gefährdeten Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Aufnahme und Schutz anzubieten. Diesen mutigen Demokratinnen und Demokraten gebührt unsere Anerkennung und wir sollten ihnen Schutz bieten, da sie für die Redemokratisierung Myanmars unverzichtbar sind“, so Dr. Ghawami abschließend.