Wasserrucksack PAUL in Ghana

Wasserrucksack PAUL in Ghana: Kooperation zwischen Ghana und Nordrhein-Westfalen

Wiesbaden, 20.05.2016 (jub) Franz-Josef Lersch-Mense, Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen übergibt in Ghana Wasserrucksäcke für 136 Schulen an die lokale Projektkoordination des World University Service (WUS). Auf diese Weise werden 136 Schulen mit ca. 25.000 Schülerinnen und Schülern im Norden Ghanas unterstützt, die über keine oder nur mangelhafte sanitäre Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung verfügen.

Minister Lersch-Mense: „Die Förderung der Wasseraufbereitung durch einfache und praktisch anwendbare Lösungen wie den Wasserrucksack, ist eine wichtige Maßnahme mit großer Wirkung für die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort und insbesondere der Kinder in den Schulen.“ Der von Prof. Dr. Frechen, Leiter des Fachgebietes für Siedlungswasserwirtschaft an der Universität Kassel, entwickelte Filter ist als Rucksack konzipiert. Die wartungsfreie Konstruktion ist zehn Jahre verwendbar und kann aufgrund ihres geringen Eigengewichtes von nur 20 kg auch zu Fuß in entlegenen Regionen eingesetzt werden. An einem Tag können so insgesamt 1.200 Liter Wasser für bis zu 400 Menschen gefiltert und trinkbar aufbereitet werden. Der englische Name „Portable Aqua Unit for Lifesaving“ wird üblicherweise PAUL abgekürzt und verdeutlicht ebenfalls die weitreichende Wirkung dieses Projekts. Die Auswirkungen von schlechter Trinkwasserqualität sind groß. Verschmutztes Wasser verursacht nicht nur Erkrankungen, sondern wirkt sich auch negativ auf die allgemeine körperliche Entwicklung von Kindern und deren schulischen Leistungen aus. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein kleiner, aber immens wichtiger Beitrag, um eine gesunde und menschenwürdige Entwicklung der Kinder zu ermöglichen.

Vor Ort wird das Projekt von Saeed Seidu Billa, dem stellvertretenden Direktor der Lokalverwaltung im Nordwesten Ghanas, koordiniert. Durch sein Studium in Köln und die Mitarbeit bei entwicklungspolitisch renommierten deutschen Instituten, wie dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) in Bonn und dem Cologne African Studies Center (CASC) in Köln, verfügt er über wichtiges Know-how im Bereich regionaler Entwicklungszusammenarbeit und dem Aufbau von staatlichen Strukturen. Aufgrund seiner Verbundenheit zu seiner ghanaischen Heimat kehrte Billa im Rahmen eines vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Rückkehrerprogramms für Akademiker/-innen aus Entwicklungsländern mit Unterstützung des WUS wieder in den Norden Ghanas zurück und engagiert sich dort ehrenamtlich für den WUS.

„Das Beispiel von Herrn Saeed Seidu Billa zeigt vorbildlich, welchen beeindruckenden entwicklungspolitischen Beitrag rückkehrende afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen zur Entwicklung ihrer Länder leisten und wie sie sich ehrenamtlich auch nach Jahren ihrer Rückkehr engagieren“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des WUS. „Dieses Engagement zu unterstützen, ist ein sinnvoller Beitrag und Garant zur Erreichung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs)“. Weitere Informationen gibt es außerdem unter www.wasserrucksack.de und unter www.wusgermany.de, Dr. Julia Boger (boger[at]wusgermany.de; Tel.: +49 (0) 611 9446051).