(März 2024) Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e. V. hat ein Positionspapier zum Status der deutschen Entwicklungspolitik veröffentlicht und mit den Worten „Zeit für eine entwicklungspolitische Zeitenwende“ bereits eine Richtung für die Zukunft vorgegeben. Im Vorwort des Berichts verweist der BDI auf die „neue Realität“, die im Zeichen des Ringens um eine neue Weltordnung steht. Im Kern dieses Ringens steht nach Meinung des BDI ein Systemwettbewerb zwischen autokratischen Regimen und demokratischen Staaten – im Zuge dessen zu politischen Machtmanövern mit militärischen und wirtschaftlichen Mitteln gegriffen wird. Länder des Globalen Südens würden sich auch deshalb immer seltener für eine Seite entscheiden wollen.
Die Bilanz der Entwicklungspolitik vergangener Jahrzehnte fällt für den BDI dementsprechend nüchtern aus – auch was die Zielsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 betrifft. Voraussichtlich werden rund 85 Prozent der Ziele nicht wie geplant bis 2030 erfüllt sein. In Anbetracht dieser Entwicklungen kommt der BDI zu dem Fazit, dass eine Zeitenwende der Entwicklungspolitik notwendig sei, da die Entwicklungszusammenarbeit in vielen Ländern keine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung befördert habe, der Großteil der SDGs nicht bis 2030 erreicht sein werde und der globale Systemwettbewerb kein „Weiter so“ erlaube.
Info: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e. V., Breite Straße 29, 10178 Berlin, Tel. 030 20280, info[at]bdi.eu, bdi.eu/publikation/news/zeit-fuer-eine-entwicklungspolitische-zeitenwende