(Juli 2025) Der Haushaltsentwurf der schwarz-roten Bundesregierung für das Jahr 2025 sieht starke Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit vor. So wurde beispielsweise das Budget für Humanitäre Hilfe halbiert – das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung muss ebenfalls Kürzungen hinnehmen.
Außenminister Wadephul möchte auf diplomatische Mittel zur Eingrenzung von Fluchtbewegungen setzen. Entwicklungszusammenarbeit soll zielgerichtet mit klaren Prioritäten eingesetzt werden. Ziel sei es, dort aktiv zu sein, wo die Not am größten ist. Als Beispiele nannte der Außenminister den Sudan und den Südsudan.
Eine Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft IfW zeigt die Vorteile von Entwicklungszusammenarbeit für die Geberländer auf: Höheres Ansehen im Ausland, Vorteile in der Geopolitik und stärkere Bündnisse. Das könnte positive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben und gegebenenfalls zukünftige Krisen verhindern. Die Autoren der Studie kritisieren dabei, dass Entwicklungszusammenarbeit oft als Kostenfaktor und selten als strategische Zukunftsinvestition wahrgenommen wird.
Die Bedeutung der Entwicklungspolitik in der allgemeinen Wahrnehmung hat im Vergleich zur Sicherheitspolitik abgenommen. So kürzten auch andere Staaten wie beispielsweise die USA ihre Ausgaben in der Entwicklungszusammenarbeit.
Der Haushaltsentwurf wurde am 24. Juni im Kabinett verabschiedet und muss allerdings noch durch den Bundestag bestätigt werden.
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