Vom 14. bis zum 15. Oktober hat die Abschlussveranstaltung des Projekts „überLEBENSWEGE“ stattgefunden. An acht ausgewählten historischen Orten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurde die Geschichte und das Schicksal einzelner Verfolgter erforscht und gemeinsam medial aufbereitet. Auch die gesellschaftliche und politische Aufarbeitung dieser Orte und Schicksale war Teil dieser Arbeit.
Im Fokus des Projekts standen dabei vier verfolgte Gruppen: Sinti und Roma, Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen, Jugendliche – die der NS-Zwangserziehung zum Opfer fielen – sowie KZ-Häftlinge, die zur Zwangsarbeit in Außenlagern gezwungen wurden. Die betrachteten historischen Orte (darunter das Sinti-und-Roma-Lager Weitin, die Heil- und Pflegeanstalt Domjüch, das KZ-Außenlager Neubrandenburg und Waldbau und weitere) wurden durch analoge und digitale Quellen zu einem virtuellen Baukastensystem zusammengeführt. Zudem wurden für diese Orte professionelle Film-Fragmente erstellt, die der Öffentlichkeit digital über local-history.net zugänglich gemacht wurden.
Die Film-Fragmente sollten in der Erinnerungsarbeit unterschiedliche Funktionen erfüllen und konnten von den Nutzenden individuell ergänzt und bearbeitet werden – etwa durch Kommentare, Texte, Untertitel, Grafiken oder Musik. Dadurch wurde die historische Spurensuche mit modernen Medienformaten verknüpft und neue Verständnisebenen und Reflexionsräume geschaffen. Die aktive Medienarbeit als Methode des handelnden Lernens fördert nicht nur die Partizipation der Teilnehmenden, sondern unterstützt auch die Entwicklung digitaler Kompetenzen. So eröffnete das Projekt neue Wege, um die Erinnerung an NS-Verbrechen lebendig zu halten.
Info: Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V., Am Melzer See 1, 17192 Waren, Ansprechperson: Projektleiterin Dr. Constanze Jaiser, ueberlebenswege[at]raa-mv.de, https://zeitlupe-nb.de/de/materialsammlungen/bildungsmodule-ueberlebenswege