Grenzenlos-Methodenseminar am 30. September 2023 in Frankfurt am Main

Frankfurt am Main/Wiesbaden, 09.10.2023. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so interessant werden würde – ich habe viel Neues gelernt“, so eine Teilnehmerin über den Methodenworkshop, den das Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ am 30. September 2023 in Frankfurt am Main ausrichtete. Die vierzehn Teilnehmenden kamen aus 10 Nationen in die Jugendherberge Frankfurt und nutzten das Seminar, um sich in Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung methodisch weiterzubilden. Sie entwickelten dabei eigene Themen, angelehnt an die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs), zu denen sie künftig an berufsbildenden Schulen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland Lehrkooperationen veranstalten und somit einen wirkungsvollen Beitrag zum Globalen Lernen leisten möchten.

Nach einer Vorstellungsrunde begann der inhaltliche Teil: Referentin Alexandra Samokhvalova vom Grenzenlos-Team stellte das Projekt vor und berichtete vom aktuellen Stand der Lehrkooperationen. Im Anschluss regte Eileen Paßlack-Runkel vom Projekt STUBE Hessen die Studierenden mit einer Geschichte zum Nachdenken über Stereotype und globale Unterschiede an. Auch eine Bewegungspause durfte nicht fehlen.

Schließlich kam ein Grenzenlos-Aktiver selbst zu Wort. In einem höchst interaktiven und professionellen Vortrag stellte Mhd Alaa Soliman sein eigenes Unterrichtskonzept vor, das er bereits sechs Mal an beruflichen Schulen angewandt hatte. Er vermittelte den zukünftigen Aktiven Impulse zum Aufbau einer Lehrkooperation und zu verschiedenen pädagogischen Methoden. Diese ließ er die Studierenden dann selbst ausprobieren: Anhand einer Weltkarte durften sie Schätzungen über die globale Verteilung von Bevölkerung, Einkommen und CO2-Emissionen abgeben. Die anschließende Auflösung führte vielen Teilnehmenden vor Augen, wie sehr sie das Ausmaß der globalen Ungleichheit  unterschätzt hatten. „Das macht einen richtig wütend“, kommentierte Keza Coudra, Grenzenlos-Aktive aus Ruanda, das Ergebnis. „Genau das ist es, was ich bei den Schülern erzeugen will“, erkläre Mhd Alaa Soliman daraufhin. „Ich möchte sie schockieren, um ihnen das Gefühl zu vermitteln: Da ist etwas, gegen das wir etwas tun müssen.“

Nach der wohlverdienten Mittagspause hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, im Rahmen einer Gruppenarbeitsphase ihre eigenen Unterrichtskonzepte zu entwerfen. Fachkundig unterstützt wurden sie dabei von den erfahrenen Aktiven sowie vom Grenzenlos-Team und pädagogischen Fachkräften, sodass es reichlich Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch gab.

In einer Abschlussrunde konnten die Teilnehmenden die Veranstaltung Revue passieren lassen und das Gelernte reflektieren. Das Projekt „Grenzenlos“ freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den engagierten Grenzenlos-Aktiven. Ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen haben das Potenzial, den Unterricht an berufsbildenden Schulen in Deutschland erheblich zu bereichern und das Globale Lernen sowie die Situation in Ländern des Globalen Südens stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Das Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird von den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und orientiert sich am „Orientierungsrahmen des Lernbereichs Globale Entwicklung“  der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen. In Hessen ist das Projekt Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit Lernen in Hessen“, des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.