Wiesbaden, 30. April 2020. Bildungsministerin Karliczek gewährt jedem unverschuldet in Not geratenen Studierenden 100 EURO Nothilfe
„Das heute von Bildungsministerin Karliczek vorgestellte Paket zur Unterstützung unverschuldet in Not geratener Studierender ist ein untauglicher Versuch die KfW Studienkredite wiederzubeleben, die seit Jahren als Ladenhüter im Schaufenster der KfW stehen. Die weitere Ankündigung mit 100 Millionen EURO einen Nothilfefonds der Studierendenwerke zu füllen, bei aktuell ca. 1. Millionen unverschuldet in Not geratener Studierender bedeutet, dass pro Studierender 100 EURO ausbezahlt werden könnten“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS).
Nur ca. 20% der knapp 400.000 an deutschen Hochschulen eingeschriebenen ausländischen Studierenden erhalten ein Stipendium – die restlichen Studierenden müssen zu den finanziellen Hilfen ihrer Eltern zum Studium regelmäßig neben ihren Studien jobben, um Zimmermieten, Krankenversicherungen und das Mensaessen finanzieren zu können.
Pandemiebedingt haben seit Ende Februar sehr viele ausländische Studierende ihre Jobs verloren und es ist nicht absehbar, wann sie wieder Jobs finden können. Bei aktuell über 10,1 Millionen Menschen in Kurzarbeit und 2,644 Millionen arbeitslose Menschen im April in Deutschland sind Aushilfsjobs für ausländische Studierende nicht zu bekommen. Darüber hinaus sind vielen ausländische Studierende in den letzten Wochen und Monaten die finanzielle Unterstützungen der Eltern weggebrochen, da auch deren Eltern in Afrika, Asien und Lateinamerika aufgrund der Schließung von zig Millionen Fabriken und Unternehmen arbeitslos geworden sind und es keinerlei Kurzarbeitergeld oder sonstige staatlichen Hilfe in diesen Ländern gibt.
„Nach dem Totalversagen des Bundes benötigen wir jetzt kurzfristig die Unterstützung der Länderministerien für eine Aufstockung der entsprechenden „Länder Notfonds für unverschuldet in Not geratenen ausländischen Studierenden“, um ausländischen Studierenden in dieser Notsituation tatkräftig zu helfen“ appelliert Dr. Ghawami abschließend.