Bachelorarbeit, Fachbereich Management, Soziale Arbeit, Bauen, 39 Seiten, dt.
Zusammenfassung:
Meine Bachelorarbeit setzt sich mit dem „Malspiel nach Arno Stern“, als ästhetisches Bildungsangebot, im Handlungsfeld Flüchtlingssozialarbeit auseinander. Im Malspiel steht eigenes Empfinden und Erleben als Prozess sinnlicher Wahrnehmung im Zentrum. In der Flüchtlingssozialarbeit liegt der Fokus auf der Situation der geflüchteten Kinder in den Erstunterkünften nach ihrer Ankunft in Deutschland.
Meine Forschungsfrage lautet: Welche Chancen bietet der Einsatz des Malangebotes „Malspiel nach Arno Stern“ in der Arbeit mit geflüchteten Kindern. Als erstes wird Arno Stern, als Begründer des Malspiels vorgestellt. Sterns Biographie ist durch sein eigenes Erleben als Flüchtlingskind eng mit der Entstehung des Malspiels verbunden. Das Malspiel und der Malort werden beschrieben und die Öffnung des Malspiels, entgegen Sterns Ansichten, hin zur Ästhetik und Kunst werden aufgezeigt und begründet. Das Malspiel als ästhetisches Bildungsangebot öffnet Möglichkeitsräume, die für die Lebenswirklichkeit der geflüchteten Kinder elementar sind.
Diesen Ausführungen schließt sich die Situation von geflüchteten Kindern nach ihrem Ankommen in Deutschland an. Es geht um die von ihren Familien begleiteten Kinder, ihre Lebensumstände und die damit verbundenen Problemlagen. Wie stellt sich die Flüchtlingssozialarbeit diesen Anforderungen und welche Rechte haben diese Kinder? Der Ablauf eines Malspiels für geflüchtete Kinder bildet hier den Abschluss.
Über die Geschichte der ästhetischen Bildung folgt ein Exkurs in die ästhetische Bildungspraxis. Die Vielfalt ästhetischer Bildung und ihre unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten werden vorgestellt und ihre Zugänge zur Sozialen Arbeit beleuchtet. Danach richtet sich der Blick auf die bildende Kunst. Was bedeutet die Kunst für Kinder? Was erleben Kinder, wenn sie gestalterisch tätig sind? Welche Funktion und Bedeutung hat die bildende Kunst in der Arbeit mit Kindern?
Es geht darum auf zu zeigen, welche Möglichkeiten und Chancen das „Malspiel nach Arno Stern“ in der Flüchtlingssozialarbeit mit den Kindern bietet und wo es an seine Grenzen kommt. Ziel ist es, dass das Malspiel, die Ästhetik und die Kunst miteinander in Beziehung treten können, und dass das kreative „Spielen“ im Malort sowohl künstlerische als auch ästhetische Ansätze beinhaltet. Hier-bei soll das Malspiel auf eine bestmögliche Weise eingesetzt werden, um die Kinder auf ihre einzigartige individuelle Art in ihrem Kind sein zu begleiten, zu unterstützen und zu befähigen ihr Leben zu leben und in unserer Gesellschaft anzukommen.
In dieser Arbeit soll ein Weg aufgezeigt werden, in dem das „Malspiel nach Arno Stern“ -als ästhetisches Bildungsangebot verstanden werden kann und schon in den Erstaufnahmeeinrichtungen, mit dem Recht der geflüchteten Kinder auf kulturelle Bildung und Partizipation, zum Einsatz kommt. Außerdem wird deutlich, was für eine großartige Möglichkeit das Malspiel bietet, um „Unsagbares“ nonverbal ausdrücken zu können und damit auch jenseits sprachlicher Hürden Verständigung und Verständnis zu ermöglichen.