Education for Sustainable Fashion Consumption

Autor: Siepenkort, Cara
Jahr: 2017

Bachelorarbeit, Fachbereich Design, 175 Seiten, dt.

Zusammenfassung:

Unser modernes Konsumverhalten leistet einen erheblichen Beitrag zu einer nichtnachhaltigen Entwicklung. Durch eine fehlende Berücksichtigung der Auswirkungen unserer Entscheidungen werden die gravierenden Probleme, die durch die Modeindustrie verursacht werden, weiter gefördert. Obwohl ein allgemeines Bewusstsein über die Bedingungen der Branche herrscht und Nachhaltigkeit als wichtig erachtet wird, orientieren sich unsere Handlungen nicht an dieser Auffassung. Ein wichtiger Grund hierfür ist ein Mangel an Wissen und Informationen. Nur wer sowohl über das notwendige Wissen und ausreichend Informationen verfügt, als auch Zugang zu nachhaltigen Produktalternativen hat, kann nachhaltige (Konsum-)Entscheidungen treffen. Bildung bietet daher eine Möglichkeit nachhaltigen Konsum zu fördern, indem entsprechende Materialien die Lernenden zu einem nachhaltigen Konsum anregen und ein nachhaltiges Bewusstsein schaffen. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung stehen neben Akteuren aus dem Bildungsbereich aber auch Modeunternehmen in der Pflicht Informationen bereit zu stellen und sich an der Gestaltung von Bildungsmaterial zu beteiligen. Verdeutlicht wird die Relevanz von Veränderungen sowie der Stärkung eines nachhaltigen Bewusstseins durch die Sustainable Development Goals, vor allem durch das SDG 4 und 12. Das hieraus hervorgegangene Konzept BNE bietet die Grundlage, durch Bildung für nachhaltigen Modekonsum nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Gestaltungskompetenz zu fördern. Da insbesondere junge Konsumenten, deren Konsumverhalten in der Adoleszenz geprägt wird und für die Mode eine entscheidende Rolle in ihrer Lebenswelt einnimmt, ein hohes Potenzial aufweisen, nachhaltige Konsummuster anzunehmen und auch Einfluss auf ältere Generationen haben, eignet sich die Zielgruppe der Sekundarstufe I bestmöglich für eine schulische Auseinandersetzung mit der Thematik. Durch eine kumulative Fallstudie, die den Status quo der nachhaltigen Konsumbildung durch lehrwerkunabhängiges Bildungsmaterial und Unternehmensaktivitäten im Bereich Bildung zeigt, konnten bisherige Defizite sowie Potenziale für zukünftiges Bildungsmaterial benannt, Gestaltungsoptionen dargestellt und Anforderungen an die Realisierung festgelegt werden.

Neben einer umfassenden Betrachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte liegt ein weiterer Fokus auf einer realitätsnahen, interaktiven Auseinandersetzung. Diese, sowie eine multiperspektivische Betrachtung, wird durch die Akteure erreicht. Den Anforderungen an Bildung kann hierdurch, ebenso wie durch die Orientierung an dem Beutelsbacher Konsens, trotz der kontrovers diskutierten Einbindung von Unternehmen in das Bildungsmaterial, entsprochen werden. Es können nicht nur Informationen aus verschiedenen Fachbereichen eingebunden, unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt und Inhalte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden; zudem ist es möglich das Bildungsmaterial interaktiv zu gestalten. Durch die Integration der Lernenden in Produktentwicklungsprozesse der Unternehmen entsteht ein bedeutsamer Mehrwert. Die aktive Teilnahme an realen Prozessen fördert zugleich den Erwerb wichtiger Kompetenzen des außerschulischen Umfelds sowie die Entstehung neuer, nachhaltiger Produkte. Unternehmen und Lernende können sich gemeinsam entwickeln und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Durch die strategische Ausrichtung des Konzepts ist zudem eine langfristige Auseinandersetzung möglich. Die didaktische Aufbereitung entsprechend der jeweiligen Jahrgangsstufe gewährleistet die Integration der aufeinander aufbauenden Inhalte in der gesamten Sekundarstufe I. Darüber hinaus wird durch das Onlineportal eine fortlaufende Aktualität gesichert. Die digitale Nutzung unterstützt die Methode des Lernens mit neuen Medien und fördert damit weitere Kompetenzen anderer Bereiche. Ein in dieser Weise konzipiertes Bildungsmaterial für die Sekundarstufe I ermöglicht es, Bildung für nachhaltigen Modekonsum bestmöglich umzusetzen, um nachhaltige Konsumentscheidungen zu ermöglichen und eine Partizipation an einer nachhaltigen Entwicklung der Modebranche zu unterstützen. Damit trägt Bildung für nachhaltigen Modekonsum insbesondere zur Erreichung des SDGs 12 und darüber hinaus auch zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft bei.