Bachelorarbeit, Fachbereich für angewandte Sozialwissenschaften, 54 Seiten, dt.
Zusammenfassung:
Vorwiegend im Jahr 2015 entstand für die Jugendämter Bayerns, und im Folgenden auch für die Jugendämter des Bundes, das Einwanderungs- bzw. Fluchtphänomen der zumeist männlichen, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. In den eigens dafür errichteten Inobhutnahmestellen der Städte und Landkreise, gemäß den Paragraphen 41 und 41a SGB VIII, entstanden „Scharniere“ der ersten Orientierung für die angekommenen Kinder und Jugendlichen, die ohne die Begleitung Erziehungsberechtigter oder Anverwandten (illegal) einreisten.
Die Autorin der Arbeit begleitete diese erste Orientierung als zuständige Einrichtungsleitung in der Inobhutnahmestelle des Landkreises Amberg-Sulzbach, nicht zuletzt auch in medienpädagogischer und ethischer Hinsicht. Ausschlaggebend war die Idee, den Kindern und Jugendlichen eine Stimme in der Öffentlichkeit zu verleihen und dies mittels eines Filmprojektes umzusetzen. Aufgrund dieser Erfahrungen und Verknüpfungen wurden die Fragen zur Bachelorarbeit entwickelt, „[…] inwieweit die Dimensionen des Filmprojektes im ethischen Diskurs ihre Daseinsberechtigung erhalten, welche Gewichtung darin Werten und Macht zuteilwird und wie sich das auf die Öffentlichkeit, auch im politischen Sinne, auswirken kann. Zum Schluss der Arbeit [Erg. d. Verf.] wird der Praxisbezug der Medienbildung und Veröffentlichung zum wissenschaftlichen Kontext hergestellt. Er endet mit einem Fazit der Autorin, die das Filmprojekt angestoßen, organisiert und intensiv begleitet hat.“ (Ludwig 2017, S. 5).
Die Ausarbeitung erstreckt sich, wie im Gutachten benannt, über „[…] transdisziplinär wissenschaftliche Bezüge, z.B. aus der Sozialen Arbeit, Philosophie, Soziologie, Pädagogik und Politik […]“. (Schindler, 2017). Der Wertesysteme und Partizipation der Kinder und Jugendlichen entsprechend, gelangt die Bachelorarbeit zu lokalpolitischen Einflüssen, bezüglich der Entscheidungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und den damit folgenden Eingriffen in den „Alltag“ der jungen Menschen in Deutschland.
Im Besonderen sind sowohl die Datenschutzvorkehrungen als auch die Kooperationsformen herauszuheben, die bis zum aktuellen Zeitpunkt als Präsentationsmotor nachwirken und als Multiplikatoren der Diskussion fungieren. Vor allem aber wird das Potential des Filmes, mit den erworbenen, theoretischen Hintergrundinhalten, vorwiegend in Schulen zur Demokratiebildung eingesetzt.