Entwicklung eines Tools zur Ermittlung von Bildungsbestand und -bedarf zu Ressourcenschonung und -effizienz

Autor: Kruse, Johanna-Magdalena; Kulikowa, Nadja
Jahr: 2016

Masterarbeit, Fachbereich Gestaltung, 220 Seiten, dt.

Zusammenfassung:

Um zukünftige Branchenkräfte der energie- und materialintensiven Bekleidungswirtschaft auch in den gesellschaftlich relevanten Themen um die produktions- und konsumbedingte Ressourcenverknappung auszubilden, ist es notwendig, dass Hochschulen die Themen Ressourcenschutz und Ressourceneffizienz in das Bildungsangebot von Studiengängen der Bekleidungstechnik integrieren. In dieser Arbeit wird das studiengangspezifische Bildungsangebot zu Ressourcenschonung und -effizienz in zehn Studiengängen zur Bekleidungstechnik an deutschen Hochschulen mittels quantitativer Textanalyse der Modulhandbücher untersucht, da dies bisher noch nicht ausreichend eruiert wurde.

Befragungen von Studierenden und Lehrenden des Bachelor- und Masterstudiengangs Bekleidungstechnik/Konfektion an der HTW Berlin stellen eine hochschulspezifische Ergänzung zur Analyse des Bildungsangebots dar und geben darüber hinaus Aufschluss über den Bildungsbedarf. In den formal verankerten Lehrinhalten der relevanten Studiengänge deutscher Hochschulen konnten 25 % der 155 Indikatoren mit unterschiedlichen Häufigkeiten und unterschiedlich starken Bezügen zu RS und RE nachgewiesen werden. An der HTW Berlin wurde der Bedarf zu den Themen „Fast Fashion“ und „Massenkonsum“ von den Studierenden als gesättigt wahrgenommen, hingegen war die Nachfrage in den Bereichen Ressourcen, Ökosystemen und nachhaltigen Technologien stark. Außerdem konnten mithilfe dieses erstmalig entwickelten Informationstools Defizite, Hemmnisse, Erfordernisse und geeignete Lehrformate zu RS und RE identifiziert werden. Die Methode und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen für die HTW bilden für die Hochschule eine Grundlage, die Lehrinhalte zu RS und RE in Anlehnung an den ermittelten Bildungsbedarf zu optimieren. Die hier erprobte Methode kann auch zur Ermittlung von Bildungsbestand und -bedarf weiterer Studiengänge anderer Hochschulen angepasst werden.