Bachelorarbeit, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, 80 Seiten, dt.
Zusammenfassung:
Die Bachelorthesis befasst sich mit der Mehrgenerationensiedlung (MGS) bzw. ihrem Konzept und ihrem zukünftigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Um den Beitrag zu bestimmen, wurde eine Nachhaltigkeitsüberprüfung auf Grundlage der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung durchgeführt.
Ausgangslage: Aktuell leben wir in einer Konsumgesellschaft, die geprägt ist vom Wirtschaftswachstum. Dabei zerstören die Menschen ihre Lebensgrundlage mit einhergehenden Folgen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit oder sozial steigenden Diskrepanzen (vgl. Paech 2012). Im Gegenzug, bzw. als Lösungsmöglichkeit gibt es immer mehr Nachhaltigkeitsbewegungen und Diskussionen, die positiv zum Weltgeschehen beitragen möchten (vgl. ebd. und Würfel 2014).
Ein konkretes Projekt, das die aktuelle Situation verändern möchte, ist das Pilotprojekt Mehrgenerationensiedlung in Süddeutschland. Das Projekt ist in der Planung fast fertig abgeschlossen und wird demnächst in die Realität umgesetzt.
Von politischer Seite her sind die aktuell weitreichendsten Nachhaltigkeitsziele die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung aus der Agenda 2030. Um die Ziele zu erreichen werden alle Menschen aufgefordert mitzuhelfen (vgl. Generalversammlung UN 2015).
Bisher wurde das Vorhaben des Pilotprojekts Mehrgenerationensiedlung noch nicht mit einem objektiven Blick von außen begutachtet und überprüft, ob es einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet.
Ziel: Das Ziel der Arbeit ist den Beitrag der MGS zur nachhaltigen Entwicklung zu erfassen, zu analysieren, darzustellen, zu bewerten und zu prüfen. Dabei stellen die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung aus der Agenda 2030 die Bewertungsgrundlage dar. Daran anschließend war das Ziel das Potential und die Möglichkeiten zur Verbesserung aufzuzeigen.
Methodisches Vorgehen: „Mit dem Ziel den Beitrag der MGS zur nachhaltigen Entwicklung zu prüfen, wurden zunächst die theoretischen Grundlagen zu den 17 UN-Zielen und der Mehrgenerationensiedlung erarbeitet, um darauf aufbauend die empirische Untersuchung an-zuschließen. Dazu wurde ein eigenständiges Messverfahren bzw. Bewertungsschema entwickelt und auf die Daten des Experteninterviews und der Dokumenten- und Videoanalyse angewandt. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst. Daraufhin wurden konkrete Handlungsempfehlungen für die MGS und weitere entstehende Mehrgenerationensiedlungen abgeleitet, wie sie in allen Unterzielen einen Beitrag leisten und in der Gesamtbewertung ‚leistet einen hohen Beitrag' erreichen können. Abschließend erfolgt eine kritische Betrachtung der Arbeit hinsichtlich der Fragestellung: ‚Inwieweit wird das umgesetzte Projekt Mehrgenerationensiedlung einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, anhand der 17 UN-Ziele, leisten?' “ (Tröller 2019: II).
Ergebnis: Das Bewertungsverfahren zeigte auf, dass die MGS einen sehr hohen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten wird, wenn das Konzept genauso wie geplant in die Realität umgesetzt wird. In wenigen Bereichen hat die MGS noch Handlungsbedarf, um in allen Unter-punkten einen Beitrag zu leisten.
Literatur:
Generalversammlung UN (Vereinte Nationen) (Hrsg.) (2015): Resolution der Generalversammlung, verabschiedet am 25. September 2015. 70/1. Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. [on.] URL: https://www.un.org/Depts/ger-man/gv-70/band1/ar70001.pdf [Stand: 18.04.2019].
Paech, N. (2012): Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie. München: oekom verlag.
Tröller, S. (2019): Nachhaltigkeitsprüfung des Pilotprojekts Mehrgenerationensiedlung (MGS), anhand der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. (Bachelorarbeit).
Würfel, M. (Hrsg.) (2014): eurotopia. Leben in Gemeinschaft. Verzeichnis von Gemeinschaften und Ökodörfern in Europa. Sieben Linden: Würfel Verlag (mit Blühende Landschaften e.V.).