Bachelorarbeit, Fachbereich Umwelt und Natürliche Ressourcen, 45 Seiten, engl.
Zusammenfassung:
In meiner Bachelorarbeit habe ich mich der Frage gewidmet, ob ländliche Schulen in dem Einsatzgebiet der Fundación ARVITA ökologisch gesehen vorteilhafte Standorte sind, um Aufforstungsprojekte anzusiedeln. Für die Analyse habe ich Waldkonnektivität als Indikator herangezogen, da Panama stark von Entwaldung und Habitatfragmentierung betroffen ist. Das Auseinanderbrechen von Lebensraum gehört zu den Hauptursachen für den massiven Artenverlust weltweit und stellt eine erhebliche Gefahr für die Funktionalität von Ökosystemen dar. Ich habe die Eignung von Schulen, die Konnektivität der Waldfragmente zu erhöhen, der Eignung von zufällig generierten Vergleichsstandorten in dem Einsatzgebiet der Fundación ARVITA gegenübergestellt: Wenn Aufforstungsprojekte an Schulen durchgeführt werden, liegen die Aufforstungsflächen dann vorteilhaft in der Landschaft verteilt, um isolierte Waldbereiche wieder mit einander zu verknüpfen?
Hierfür habe ich eine räumliche Analyse mit dem Programm Q GIS durchgeführt. An den 144 Schulen und den (in gleicher Anzahl) zufällig ausgewählten Vergleichsstandorte habe ich Aufforstungsflächen simuliert. Es ergaben sich somit zwei unterschiedliche Karten mit verschiedenen Mustern der Waldverteilung. Waldflächen galten in meiner Analyse als verknüpft, wenn sie innerhalb bestimmter Maximaldistanzen zueinander lagen. Für die Berechnung der Maximaldistanzen habe ich drei Waldtiere herangezogen, die im Einsatzgebiet leben und wichtige Rollen als Verteiler von Pflanzensamen einnehmen. Anhand der drei Maximaldistanzen, festgelegt durch Tapire, Vögel und Agutis (Nagetiere), ergaben sich unterschiedlich große verbundene Waldflächen. Um die Resultate auszuwerten und ein möglichst breit gefächertes Bild der jeweiligen Effekte zu erhalten, habe ich drei verschiedene Indizes verglichen. Die Analyse ergab, dass Schulen und Referenzstandorte nur geringe
Unterschiede aufweisen. In Anbetracht der Größenordnung der verknüpften Waldflächen können die Unterschiede als nicht relevant bezeichnet werden. In meinen Handlungsempfehlungen für die Fundación ARVITA rate ich, an ihrem bisherigen Vorgehen festzuhalten und weiterhin die Aufforstungs- und Umweltbildungsworkshops direkt an den Schulen durchzuführen. Meine Analyse hat wertvolle Einblicke in den aktuellen Zustand der Waldkonnektivität in der Fallstudie ergeben und zusätzliche Kriterien für die Entscheidung, wo Wiederaufforstungsprojekte angesiedelt werden sollen, geliefert.