Bachelorarbeit, Fachbereich Missionswissenschaft und Internationale Diakonie, 51 Seiten, dt.
Zusammenfassung:
In dieser Arbeit wird zunächst ein Überblick über das Konzept des Globalen Lernens gegeben. Dabei werden die historische Entstehung, die Theoriebildung, die Bedeutung des Leitbildes für Nachhaltige Entwicklung sowie verschiedene Definitionsvorschläge für beleuchtet. Darauf aufbauend widmet sich die Forschung der Beantwortung der zwei Fragestellungen: Welche Anforderungen und Qualitätskriterien gibt es für das Konzept des Globalen Lernens und wie sind sie begründet? Inwiefern sind diese Qualitätskriterien aus der fachlichen Diskussion umsetzbar in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland, in der hauptsächlich in Entwicklungsfragen nicht professionell ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen arbeiten? Ziel der Arbeit ist es, eine realistische Einschätzung darüber zu ermöglichen, ob die Anforderungen in dem Praxisbereich des Globalen Lernens erfüllt werden können und welche Herausforderungen und Potenziale dort bestehen. Anhand der Evaluation eines eigens durchgeführten Projekttages zum Thema Fairer Handel im Hinblick auf die in der Fachliteratur vorgeschlagenen qualitativen Standards werden die Forschungsfragen beantwortet. Die Ergebnisse der Evaluation lassen Rückschlüsse darüber zu, dass die Kriterien, die die fachliche Diskussion an eine Bildungsveranstaltung im Rahmen des Globalen Lernens stellt, den „fachfremden“ Akteuren in der außerschulischen Praxis nicht bekannt sind und deshalb nicht bzw. nicht bewusst befolgt werden. Außerdem stellen sich einige Kriterien als nicht praxistauglich dar. Dies offenbart eine Diskrepanz zwischen der Theorie und dem Praxisfeld des Globalen Lernens. Um in Zukunft wirkungsvolles und reflektiertes Globales Lernen zu fördern, ist es daher empfehlenswert, Wege zur besseren Zusammenarbeit zwischen der Theorie und der Praxis des Globalen Lernens zu suchen.