Am Markt 21
28195 Bremen
Deutschland
Der Bremer Senat hat im März 2015 die „Entwicklungspolitischen Leitlinien der Freien Hansestadt Bremen“ verabschiedet. Sie sind das Ergebnis eines breiten Beteiligungsprozesses mit der Zivilgesellschaft und bilden die Grundlage für das künftige entwicklungspolitische Handeln der Freien Hansestadt Bremen.
Im Sinne einer gemeinsamen Wahrnehmung unserer Verantwortung für die EINEWELT, in der es grundlegender politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen auch im Norden bedarf, sind alle gesellschaftlichen und politischen Bereiche im Land Bremen gefordert, ihr Handeln im Hinblick auf Entwicklung, Nachhaltigkeit und gerechte Bedingungen hin zu überprüfen und auszurichten.
Mit seinem entwicklungspolitischen Engagement will Bremen einen Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) leisten, die von der internationalen Staatengemeinschaft vorgegeben sind und zur Bekämpfung von Armut, Menschenrechtsverletzungen, sozialer Ungleichheit und Umweltzerstörung aufrufen. Dafür setzt sich der Senat auch auf Ebene des Bundes und der EU ein. Um die UN-Entwicklungsziele erfolgreich umzusetzen, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Deshalb hat Bremen die Broschüre in Leichter Sprache „17 Ziele für eine bessere Welt“ erstellt. Sie erklärt in kurzen Sätzen und einfachen Worten, was die 17 Ziele sind und wie jede/r Einzelne von uns im Alltag dazu beitragen kann, sie zu erreichen. Bei der Broschüre handelt es sich um die erste ihrer Art in Deutschland.
Die drei Schwerpunkte der Bremer Entwicklungszusammenarbeit sind die inländische entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit, Auslandsprojekte, die eine soziale, umweltgerechte sowie nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung fördern und die Unterstützung des Fairen Handels in Bremen und auf europäischer Ebene. Bremen trägt seit 2011 den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels“, seit 2014 sind Bremen und Bremerhaven zudem Fair Trade Towns.
Das zivilgesellschaftliche Engagement zahlreicher entwicklungspolitischer Initiativen und Vereine im Land Bremen bildet eine wichtige Basis und Grundlage der Bremer Entwicklungszusammenarbeit. Bremen fördert daher Projekte dieser Partner wie zum Beispiel entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Bremen und partizipative Projektansätze in den Ländern des Südens, die eine nachhaltige Entwicklung vor Ort unterstützen.
Alle zwei Jahre verleiht der Senat der Freien Hansestadt Bremen den Bremer Solidaritätspreis. Er soll eine Ermutigung für Personen und Gruppen sein, die sich in besonderer Weise für die Überwindung von Ungerechtigkeit im Nord-Süd-Verhältnis und der Folgen von Kolonialismus und Rassismus sowie für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Die ersten Preisträger waren Nelson und Winnie Mandela. Der Preis besteht aus einem Preisgeld und einer Skulptur des Bremer Künstlers Altenstein, die das Motiv der Bremer Stadtmusikanten als Symbol für die Stärke solidarischen Handelns aufgreift.
Außerdem sind Städtepartnerschaften und -freundschaften ein wichtiger Bestandteil der bremischen internationalen Beziehungen. Sie fördern den Austausch und das gegenseitige Lernen auf Augenhöhe. Seit vielen Jahren kooperiert Bremen mit den Städten Durban/Südafrika und Windhoek/Namibia. Dabei spielen Umwelt- und Ressourcenschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie kultureller und Jugend-Austausch in der Zusammenarbeit zentrale Rollen.