Die Corona-Krise zeigt: Wir leben in einer vernetzten Welt und sie ist verletzlich. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vermittelt Menschen aller Altersgruppen, wie wir unseren Lebensraum erhalten und ein Leben in Gesundheit, ohne Hunger und in sozialer Gerechtigkeit ermöglichen. Als Akteur im Feld der BNE in Deutschland informiert der World University Service (WUS) jährlich zu den Ausgaben der OECD-Länder für entwicklungspolitische Bildung. Das aktuelle Datenblatt hierzu liegt jetzt vor. Der UN-Welttag am 24. Oktober 2020 gibt Anlass, auf die Bedeutung von BNE als Vorsorge in und für Krisenzeiten hinzuweisen.
„Krisen erfordern schnelle Entscheidungen, Reagieren in der Situation. Sie gebieten jedoch auch einen Blick in die Zukunft, ein Blick für Maßnahmen, die Vorsorge treffen“, betont Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des WUS anlässlich der Vorstellung des neuen Datenblattes. „Gerade jetzt gilt es, in unsere Zukunft, eine nachhaltige Zukunft, zu investieren und die Ziele der Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Staatengemeinschaft zu erreichen. Bildung für nachhaltige Entwicklung legt das Fundament für informierte, effektive Maßnahmen in der Wirtschaft, im Gesundheitswesen, im Umweltschutz, im sozialen Zusammenleben. Die neuen Zahlen zu den Ausgaben für Bildung für nachhaltige Entwicklung der OECD-Staaten zeigen, dass alle beteiligten Staaten deutlich nachlegen müssen – auch Deutschland ist gefragt.“ Das United Nations Development Programme (UNDP) empfahl bereits 1993, drei Prozent der Gesamtausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit (ODA – Official Development Assistance) für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit zu verwenden. In Deutschland betragen die Ausgaben hierfür nach aktuellen Berechnungen der OECD lediglich ca. 0,66 Prozent. Das neue Datenblatt der Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd gibt einen Überblick über die Ausgaben für entwicklungspolitische Bildung der OECD-Staaten.