Ferebory Camara - Universität des Saarlandes - Generation 2024 - SAARLAND

Hallo zusammen,

ich bin 27 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Guinea – dem Land der warmen Herzen, großen Träume und... ja, auch dem besten Reisgericht der Welt, wenn ich das mal so bescheiden sagen darf! 😊

Schon von klein auf habe ich gemerkt, dass ich eine besondere Vorliebe für Menschen habe. Egal wo ich bin, es begeistert mich immer, neue Leute kennenzulernen und in den Austausch zu gehen. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich aus einem Land komme, in dem Gastfreundschaft großgeschrieben wird. Oder daran, dass ich einfach neugierig bin und gern herausfinde, was Menschen antreibt und begeistert.

Diese Leidenschaft hat mich dann auch zu Stube Saarland geführt, wo ich nicht nur aktiv dabei war, sondern sogar Teil des lokalen Vorstands geworden bin. Und was soll ich sagen? Es hat unglaublich viel Spaß gemacht! Ob bei der KHG, in Workshops oder bei gemeinsamen Aktivitäten – mit Menschen zusammenzuarbeiten, neue Perspektiven zu entdecken und sich über die unterschiedlichsten Themen auszutauschen, ist genau mein Ding.

Neben all dem bin ich ein echter Allrounder in Sachen Hobbys: Ich liebe es, Fußball zu spielen (naja, zumindest versuche ich es 😉), zu lesen, Musik zu machen und Videos zu schneiden. Und wenn ich nicht gerade in einer dieser Aktivitäten vertieft bin, bin ich unterwegs und erkunde neue Orte. Denn Reisen erweitert nicht nur den Horizont, sondern schenkt auch unvergessliche Begegnungen mit Menschen und Kulturen.

Was meinen beruflichen Hintergrund betrifft: Ich habe Internationales Logistikmanagement studiert und bin derzeit im Masterstudium an der Uni Saarland. Die Logistik zeigt ja auch, wie sehr alles miteinander vernetzt ist – und das passt perfekt zu meiner Überzeugung, dass Menschen das Fundament für ein glückliches und erfülltes Leben sind.

Nun zu dem Thema, das ich für mein Projekt im Rahmen von Grenzenlos ausgewählt habe: Lieferketten Bauxitabbau in Guinea und seine Verbindung zum 12. SDG – Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster.

Warum dieses Thema? Ganz einfach: Es geht mir um Gerechtigkeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch die gleichen Rechte haben sollte – unabhängig davon, wo er oder sie lebt oder arbeitet. Doch die Realität sieht oft anders aus, und das wird besonders beim Bauxitabbau in meiner Heimat Guinea deutlich.

Bauxit ist der Rohstoff für Aluminium, und Guinea ist eines der wichtigsten Förderländer weltweit. Aber die Menschen, die in den Minen arbeiten, profitieren kaum davon. Sie werden schlecht bezahlt, oft ohne ausreichende Sicherheits- oder Gesundheitsmaßnahmen, was langfristig zu Krankheiten führt. Und das Schlimmste: Die Unternehmen, die für den Abbau verantwortlich sind, übernehmen kaum Verantwortung für diese Missstände.

Hier kommt das Thema Nachhaltigkeit ins Spiel. Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, die Umwelt zu schützen – es geht auch darum, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen und soziale Gerechtigkeit in den Lieferketten sicherzustellen. Wenn wir über Lieferketten sprechen, dann reden wir über den Weg, den Rohstoffe wie Bauxit von den Minen in Guinea bis hin zum fertigen Aluminiumprodukt nehmen. Jede Phase dieser Kette hat Auswirkungen – auf Menschen, die Umwelt und die lokale Wirtschaft.

Oft konzentrieren sich große Unternehmen darauf, die Produktion so günstig wie möglich zu gestalten. Dabei bleibt der Mensch auf der Strecke. Das SDG 12 fordert uns auf, verantwortungsvollen Konsum und faire Produktionsmuster zu fördern. Doch das kann nur funktionieren, wenn Konsumenten wissen, wie Produkte hergestellt werden. Deswegen ist es so wichtig, Transparenz in den Lieferketten zu schaffen.

Viele Konsumenten haben keine Ahnung, unter welchen Bedingungen die Rohstoffe gewonnen werden, die in ihren Produkten stecken. Wir müssen diese Fragen stellen: Ist der Bauxitabbau nachhaltig? Werden die Menschenrechte respektiert? Und vor allem: Wie können wir die Arbeitsbedingungen verbessern, sodass die Menschen, die am Anfang dieser Kette stehen, wirklich davon profitieren?

Nun, warum mache ich bei Grenzenlos mit? Weil ich erkannt habe, dass auch ich Teil dieser Welt bin und es in meiner Hand liegt, etwas zu verändern. Grenzenlos gibt mir die Möglichkeit, aktiv etwas beizutragen und gleichzeitig von anderen zu lernen. Es ist ein Weg, global Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam für eine bessere und gerechtere Zukunft zu arbeiten.

Durch die Seminare und Workshops im Rahmen von Grenzenlos kann ich mich weiterbilden und meine Fähigkeiten im Bereich Globales Lernen und interkultureller Austausch ausbauen. Es ist eine großartige Gelegenheit, sich mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Hintergründen zu vernetzen und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu finden. Das inspiriert mich und zeigt mir, dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann.