„17 Ziele in Zweibrücken“ - togoische Studentin an der Ignaz-Roth-Schule

Wiesbaden, 05.07.2024. „Weniger Fast-Fashion kaufen“; „Generell, nur das Nötigste kaufen“ und „ich werde auf mehr Demos gehen und mich politischer auseinandersetzen“ – diese Vorsätze formulierten die Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz (HBF SA23a) an der BBS Zweibrücken. Dazu inspiriert hatte sie der Besuch von der Referentin Karine Eklou im Rahmen des Projekts „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“, die am 13. März 2024 in ihren Unterricht kam.

Eklou ist togoische Studentin an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken im Fach Deutsch als Fremd-/Zweitsprache (DaF/DaZ). Gemeinsam mit den engagierten Lehrerinnen, Tanja Stein und Eva Gräber, thematisierte sie die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen in der Klasse der angehenden Sozialassistenten.
In ihrem interaktiven Unterrichtskonzept konzentrierte sie sich auf das Nachhaltigkeitsziel SDG10 „weniger Ungleichheit“. Dabei zeigte sie auf, welche Rolle Vorurteile spielen und wie sie zur sozialen Ungleichheit und Diskriminierung gegenüber Mitgliedern von bestimmten sozialen Gruppen führen können. Für die Veranschaulichung ließ sie viele Beispiele aus ihrem eigenen Herkunftsland, Togo, einfließen und demonstrierte eindrücklich, dass das Bild von Afrika, das wir aus Film, Funk und Fernsehen kennen, nicht unbedingt der Realität entspricht. Beispielsweise gibt es auch in afrikanischen Ländern wie Togo moderne Gebäude und funktionierende Wirtschaftszweige und es existieren nicht nur Tiere und Landschaft, wie wir es aufgrund der stereotypisierten Bilder in unserem Kopf oft glauben. 

Eklou scheint mit ihrer Lehrkooperation einen Gedankenanstoß gegeben zu haben, denn „man hat mehr über die Vielfalt Afrikas erfahren und die Realität in Togo gesehen. Die Realität in Togo ist nicht dieselbe, wie in anderen afrikanischen Ländern“ und „ich fand es gut, das wahre Leben gesehen zu haben“, „Sie zeigte uns eine andere Seite Afrikas, die wir noch nicht kannten“. Abschließend machten  sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken, wie die eigenen Denk- und Verhaltensweisen ablaufen und verschriftlichten ihre Ergebnisse in kurzen Essays. Eines wurde in diesen Essays sehr deutlich: die Freude über die neuen Eindrücke, die dank Karine Eklou im Klassenzimmer gewonnen wurden. Der Dank dafür ging auch an die beiden Lehrerinnen: „Ein herzlicher Dank an Frau Gräber und Frau Stein, die das alles ermöglicht haben.“

Für Eklou selbst war es ein wichtiges Erlebnis. Sie fand die Gruppenarbeit besonders positiv und die Interaktion mit der Gruppe. „Schön war zu sehen, wie sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema in den Gruppenarbeiten auseinandergesetzt haben und welche Ergebnisse bzw. Erkenntnisse daraus gekommen sind.“ Für die Saarbrücker Studentin ist ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen von „Grenzenlos“ eine gute Übung für den späteren Lehrberuf. Besonders herausfordernd und jedes Mal aufs Neue zu meistern ist der Umgang mit der Zeit, während des Unterrichts. Es ist gar nicht so einfach, die Gruppenarbeit und anschließenden Präsentationen in Einklang mit der tickenden Uhr zu bringen. Hier ist die Unterstützung der Lehrkräfte unabdingbar, denen dank ihrer langjährigen Erfahrungen Zeitmanagement im Unterricht ins Blut übergangen ist und die sich mit viel Engagement für abwechslungsreichen Unterricht einsetzen.

Das Projekt „Grenzenlos—Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird aus Mitteln der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.