Wiesbaden, 14.12.2023. Der 10. Dezember ist der internationale Tag der Menschenrechte und erinnert seit 1948 an die Rechte, die weltweit immer wieder verletzt werden. Für den World University Service, zu dessen Kernthemen die Menschenrechte und insbesondere das Menschenrecht auf Bildung gehören, ist dieser Tag von besonderer Bedeutung: „Bildung ist eine zentrale Voraussetzung für eine aktive kulturelle, politische und wirtschaftliche Teilnahme an der Gesellschaft“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des deutschen WUS-Komitees. Durch die Vermittlung von Lehrkooperationen an berufsbildenden Schulen mit Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika hat Grenzenlos sich gleichermaßen diesem Leitsatz verschrieben.
Auch in beruflichen Schulen wird auf diesen Tag aufmerksam gemacht. Die Beruflichen Schulen am Gradierwerk (BSG) in Bad Nauheim veranstalten zu diesem Anlass bereits seit sieben Jahren einen Projekttag. In mehr als 40 Workshops, Lesungen, Lernzirkel und kreativen Veranstaltungen setzen sich Schülerinnen und Schüler mit den Menschenrechten und der Nachhaltigkeit in ihrem Alltag und weltweit auseinander.
Die BSG ist seit genau sechs Jahren eine der ersten Grenzenlos-Schulen, einem bundesweiten Netzwerk von rund 60 beruflichen Schulen, die sich den Themen der Nachhaltigkeit und der Agenda 2030 verpflichtet haben. Die BSG hat seitdem bereits knapp 40 Lehrkooperationen mit qualifizierten Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika durchgeführt, die an hessischen Hochschulen und darüber hinaus eingeschrieben sind. Das WUS-Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist daher auch in diesem Jahr eingeladen, diesen besonderen Tag gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften zu gestalten. Unser Dank gilt dem Team RESPEKT der BSG, das diesen Tag koordiniert sowie dem Grenzenlos-Aktiven, der seine Lehrkooperationen zu einem Menschenrechtsthema anbietet:
Dr. Seyi Vanvanhossou, der aus Benin stammt und an der Universität Gießen promoviert hat, geht in seiner Lehrkooperation der Frage nach: Inwiefern ist das Recht auf Nahrung ein Menschenrecht? Er zeigt auf, dass das Recht auf angemessene Nahrung völkerrechtlich verankert ist und welchen Einfluss unsere Landwirtschaft auf Länder des Globalen Südens hat. Er beleuchtet dabei besonders die Situation in seinem Heimatland Benin.
Im Rahmen von zwei Lehrkooperationen entwickeln Schülerinnen und Schüler des BSG gemeinsam mit den beiden Grenzenlos-Aktiven, wie die Menschenrechte mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verzahnt sind. Dabei spielen die Methoden des Globalen Lernens eine wichtige Rolle: sie regen zu Perspektivwechsel an und sollen Empathie fördern. Das Projekt folgt den Empfehlungen des „Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung“ der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird vom Land Hessen gefördert sowie von den Ländern Baden-Württemberg, dem Freistaat Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In Hessen ist das Projekt Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.