Diplomarbeit, Fachbereich Produkt-Design, 240 Seiten, dt.
Zusammenfassung:
Gegenwart und Zukunft sind gezeichnet durch mannigfache ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen – Wachstum, Hyperkonsum und exzessiver Naturverbrauch zeichnen unsere »zukunftsvergessene« (1) expansive Moderne. Ein Modell, das auf einem endlichen Planeten nicht auf unendliche Zeit funktionieren kann. Dabei befindet sich das konventionelle Design in der problematischen Rolle eines Katalysators und Beschleunigers dieses nicht nachhaltigen Systems. Zugleich wird der gestalterischen Herangehensweise in der Bearbeitung dieser komplexen Problemstellungen von Seiten der Wissenschaft und Politik immer mehr Beachtung zuteil. Um als Designer_in der größeren Verantwortung in diesem Kontext gerecht zu werden, ist die Stärkung zusätzlicher Kompetenzen von Nöten, die unter anderem einen multiperspektivischen Blickwinkel und eine inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichen. Es stellt sich dadurch die Frage, ob und wie gegenwärtig in der Design-Ausbildung dieser Herausforderung begegnet wird und welche zukunftsfähigen Kompetenzen in den klassischen Lehrbetrieb des Designs Einzug halten sollten.
Fragestellung und Zielsetzung
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit wie auch die Verantwortung, welche moderne Gesellschaften im Hinblick auf eine zukunftsfähige Entwicklung tragen. Zusätzlich wird gesondert davon die Disziplin des Designs betrachtet, welcher in Hinblick auf die Gestaltung einer ökosozialen Gesellschaftstransformation eine besondere Rolle zuteilwird. Ziel ist es, nötige zukunftsfähige Kompetenzen für ein sozialverantwortliches Gestalten zu ermitteln und daraus Kernpunkte für eine zukunftsweisende Design-Ausbildung abzuleiten.
Forschungsfragen
Inwieweit ist die gegenwärtige Design-Ausbildung zukunftsfähig?
Welche Kompetenzen werden die Kernpunkte sozialverantwortlichen Gestaltens ausmachen?
Wie können diese in der Design-Ausbildung vermittelt werden?
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AUFBAU
Ziel dieser Arbeit ist es, die Kernpunkte eines sozialverantwortlichen Gestaltens aufzuzeigen, die damit verbundenen zukunftsfähiger Schlüsselkompetenzen für Designern_innen herauszuarbeiten und daraus Empfehlungen für deren Vermittlung in der Design-Ausbildung zu generieren.
Kapitel 1 – Zeit großer Umbrüche
Im ersten Teil der Arbeit wird ein Problembewusstsein für die vielschichtigen Herausforderungen, die unsere Zeit kennzeichnen, geschaffen. Aufgrund der Komplexität der Thematik wird hierzu ein exemplarischer Einblick in die Nachhaltigkeitsproblematik gegeben.
Kapitel 2 – Trägt Design Verantwortung?
Es folgt eine Auseinandersetzung mit der gestalterischen Praxis im Hinblick auf die Transformation unserer Gesellschaft. Dabei werden wichtige Merkmale für eine zukunftsfähige Designpraxis wie auch wichtige Schlüsselkompetenzen beleuchtet, die für die gesteigerte Verantwortung von Designer_innen im Kontext der Zeit relevant erscheinen.
Kapitel 3 – Was sollten Designer_innen von morgen lernen?
Entsprechend der Veränderung der Praxis des Designs wie auch der gesteigerten Anforderungen an den Wissensbestand der Disziplin, wird im weiteren Verlauf die zeitgenössische Design-Ausbildung näher beleuchtet. Das besondere Interesse gilt dabei Modellen für eine zukunftsweisende Ausbildung von Designer_innen, die neben der Forschung in aktueller Designliteratur auch anhand von Fallstudien untersucht werden. Daraus werden im Anschluss wichtige Merkmale für eine zeitgemäße Ausbildung von Designer_innen abgeleitet.
Kapitel 4 – Plädoyer
Abschließend werden alle Erkenntnisse zu Empfehlungen für eine zukunftsfähige Design-Ausbildung zusammengeführt. Als Grundlage dient dabei ein Manifest, welches wichtige Kriterien für eine verantwortungsvolle Designpraxis und zukunftsfähige Kompetenzen aufzeigt. Ergänzend dazu werden Empfehlungen für einen zeitgemäßen Studiengang wie auch die Vision für eine nachhaltige Hochschule näher ausgeführt.
1 Sommer, B., Welzer, H. 2017: Transformations Design. Wege in eine zukunftsfähige Moderne. oekom Verlag. München, S.12