Bachelorarbeit, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, 55 Seiten, dt.
Zusammenfassung:
Die Bachelorarbeit befasst sich mit einem Thema aus dem Justizvollzugsbereich. Die Fragestellung lautet: „Wie sieht die Arbeit von Imamen in der muslimischen Seelsorge in deutschen Gefängnissen aus?“
Aus der beruflichen Tätigkeit (uniformierten Dienst) im Justizvollzugsbereich sind Beobachtungen aus dem seelsorgerischen Alltag mit Gefangenen gemacht worden. Wahrgenommen wurde dabei, dass die verschiedenen Konfessionen unterschiedliche Arbeitsbedingungen haben. In der christlichen Seelsorge ist der/die Seelsorger*in Kichenbeamter/Kirchenbeamtin und wird von der jeweiligen Kirche vertreten. Zudem ist eine Vollzeitstelle dafür vorgesehen. Die muslimischen Seelsorger werden gehaltstechnisch vom Ministerium bezahlt und ihr Arbeitsumfang reicht von stundenweise bis Vollzeitstelle. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, seit wann die christliche Seelsorge gegenüber der muslimischen Seelsorge in deutschen Haftanstalten Bestand hat.
Die Forschungsmethodik und Durchführung wurde anhand eines Experteninterviews ausgelegt. Hierfür wurde ein Leitfadeninterview als Untersuchungsmethode erstellt. Die Befragung fand mit muslimischen Seelsorgern statt, die in verschiedenen Bereichen der Justizvollzugsanstalten tätig sind. Ihre seelsorgerische Tätigkeit mit Inhaftierten zeigt einen besonderen Aspekt, da unter den Gefangenen auch religiöse Radikalisierte (bspw. IS- Sympathisanten) angehören. Die befragten Seelsorger sind Experten in ihrem Gebiet und sind bundesweit bekannt. Ihre Personen sind in verschiedenen Print und medialen Medien gegenwärtig, da sie hierzu als Experten zu verschiedenen islamischen gesellschaftlichen Kontexten befragt werden. Das forschungsmethodische Vorgehen wurde anhand eines Experteninterviews durchgeführt. Die Interviews wurden alle transkribiert. Das Datenmaterial umfasst 136 Seiten und fand Überlegungen statt mit welchem Analyseverfahren das Datenmaterial ausgewertet werden soll. Zur Debatte standen die Methode nach Nagel und Meuser für Experteninterviews und die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Für die Auswertungstechnik des Datenmaterials wurde die Methode nach Nagel und Meuser entschieden und hierfür auch begründet.
Die Interviews (Datenmaterial) wurde in einzelnen Kategorien verschlüsselt. Der Entwicklungsprozess zu den einzelnen Kategorien wurde aufgeführt und begründet. Anhand des Kategorienschemas wurde das Interview-Datenmaterial ausgewertet und analysiert.
Die wichtigen Ergebnisse der Untersuchung wurden dargestellt und interpretiert. Dahingehend wurden zunächst die Einzelergebnisse und dann die Gesamtergebnisse skizziert. Die Interpretation der Ergebnisse wurde mit relevanter Literatur hinzugezogen und weitestgehend diskutiert.
Die Diskussion erweckten die soziologischen Konsequenzen, die daraus hervorgehen. Beispielweise sind neue Überlegungen für die Arbeitsbedingungen der muslimischen Seelsorgearbeit in den Justizvollzuganstalten herzuleiten, die sich nicht nur auf religiöse De-Radikalisierung konkretisieren.
Am Schluss gibt die Verfasserin der Bachelor Arbeit einen Fazit und Ausblick des Themas.