Friedrich-Ebert-Allee 40
53113 Bonn
Deutschland
Mit dem "Konkreten Friedensdienst" werden pro Jahr über 300 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen bei ihren Projektreisen in Länder des Südens beraten und finanziell unterstützt. 1985 wurde der "Konkrete Friedensdienst" von Ministerpräsident Johannes Rau aus der Taufe gehoben. Seine Idee war es, Menschen aus verschiedenen Kulturen durch tägliche gemeinsame Arbeit und durch Zusammenleben einander näher zu bringen, Verständnis zu wecken und Verbindungen herzustellen. Auf diese Art und Weise können die jungen Menschen nach ihrer Rückkehr in ihrem engeren oder weiteren sozialen Umfeld ganz unmittelbar einen erheblichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für die Probleme der Menschen in den Ländern des Südens leisten. Wer zwischen achtzehn und siebenundzwanzig Jahre alt ist und in NRW wohnt, hat die wenigen formalen Kriterien für eine Förderung schon fast erfüllt. Ob Schüler oder Student - Azubi oder junger Berufstätiger - wesentlich ist der geplante Arbeitseinsatz, der mit Partnern vor Ort koordiniert sein muss. Wenn die Planungen Form angenommen haben, das Projekt mit den Menschen im Zielland abgestimmt ist, können die Fördermittel beantragt werden. Ein Beratungsgremium prüft und entscheidet über die Vergabe der Mittel. Solarbäckereien, Brunnen oder Schulanlagen - gemeinsam mit ihren Partnern vor Ort haben die Freiwilligen aus Nordrhein-Westfalen mit knappen finanziellen Mitteln bemerkenswerte Objekte buchstäblich aus dem Boden gestampft. Der "Konkrete Friedensdienst" vereinigt zwei Säulen der Entwicklungspolitik des Landes in sich. Einerseits hat das Programm zum Ziel, die gleichberechtigte Kooperation mit Partnern in der sogenannten "Dritten Welt" zu fördern, andererseits werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen hierzulande zu Multiplikatoren, die in ihrem sozialen Umfeld unmittelbar an der Bewusstseinsbildung im Sinne des Eine Welt - Gedankens mitwirken. Seine Wirkung entfaltet das Programm auf drei Ebenen:
- Im Zielland arbeiten die jungen Leute aus NRW in Projekten, die unmittelbar dazu bei-tragen, soziale Probleme zu beseitigen oder zu lindern und auf diese Weise gesellschaftliche Spannungen abbauen
- Die Programmteilnehmenden erfahren eine unschätzbare Horizonterweiterung und erlernen soziale Verantwortung #
- Das Land Nordrhein-Westfalen verfügt mit den jungen Leuten über "Kulturbotschafter" im südlichen Ausland und nach deren Rückkehr über Multiplikatoren im eigenen Land.
Auf allen drei Ebenen dienen die Maßnahmen der Stärkung interkultureller Kompetenz, der partnerschaftlichen Kommunikation, dem Abbau von Vorurteilen und der Förderung von glo-baler Verantwortung und Gemeinsinn.