„Und welche Lösung gibt es jetzt?“ – „Grenzenlos“ beim BNE und Demokratie-Tag am Seminar für berufliche Schulen Freiburg
BNE und Demokratiebildung in der Lehrkräfteausbildung in Kooperationstag mit WUS-Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ am Seminar für Lehrkräfte von berufsbildenden Schulen in Freiburg.
Wiesbaden/Freiburg, 18.07.2024. „Und welche Lösung gibt es jetzt, für die Probleme dieser Welt?“, so die Frage eines Referendars des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg (Berufliche Schulen) am diesjährigen Tag zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Demokratiebildung.
„Wir müssen in die Diskussion gehen. Wir sind die letzte Station, bevor wir die jungen Menschen in ihr Leben und in die Gesellschaft und ins Berufsleben entlassen und wir als Lehrkräfte haben den Auftrag, ihnen ein Verständnis von Demokratie und Nachhaltigkeit mitzugeben. Dafür ist es notwendig, das Gespräch, den Dialog zu suchen. Miteinander und mit Menschen aus dem Globalen Süden sprechen, das ist unerlässlich“, so Tilman Horlacher, Leiter des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte von beruflichen Schulen Freiburg.
Solch ein Dialog fand am 10.07.2024 in Freiburg zwischen rund 74 Referendarinnen und Referendare mit Maria Grethel MartinezSierra und Diego Jarrin, zwei ehrenamtlich Aktiven des Projekts „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ statt.
Dr. Daniel Hilpert, (Bereichsleiter Fremdsprachen, Deutsch und Gesellschaftswissenschaften) und Frank Merkel (BNE-Beauftragter des Seminars) hatten für die Referendare des Seminars ein dichtes Programm mit den beiden Grenzenlos-Aktiven zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) sowie Referentin Heike Bömicke zum Thema Demokratiebildung zusammengestellt. Ins Thema BNE eingeführt hatte Fachleiterin Katharina Weiler, vom Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Weingarten. Sie stellte die Rolle der 17 Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen vor und betonte, den besonderen Auftrag der Seminare zur Vorbereitung der Lehrkräfte auf diese zukunftsweisenden Themen.
Das Seminar Weingarten ist seit 2023 das erste Seminar für angehende Lehrkräfte von beruflichen Schulen, dass das Label „Grenzenlos Schule“ trägt. Dieses Label, das „Grenzenlos“ an besonders engagierte Schulen und Institutionen nach der Erfüllung entsprechender Kriterien vergeben kann, ist seitens der Kultusministerkonferenz (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Label im Rahmen der Schullabel Indikatoren für den Nationalen Nachhaltigkeitsbericht anerkannt.
In den Workshops stellte Maria Grethel Martinez Sierra, kolumbianische Studentin an der Hochschule Fulda zum Thema SDG #10 „Ungleichheit“ die Frage, wie Migration und Identität zusammenhängen. Martinez berichtete von ihren Erfahrungen im Klassenzimmer an berufsbildenden Schulen zu diesem kontrovers diskutierten Thema. Wichtig sei es, die eigenen Erfahrungen mit dem Thema Diskriminierung transparent zu machen und darüber zu reden, dann sei der Dialog im Klassenzimmer möglich, so die Studentin.
Auch Diego Jarrin, ecuadorianischer Student an der Universität Stuttgart, berichtete von den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler auf sein Thema zum SDG #12, wobei es um Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion geht. Er befasst sich, da er in Stuttgart „Air quality, waste water, solid waste process engineering“ studiert mit der Frage „Was hat mein Handy mit dem Elektroschrott im globalen Süden zu tun?“
Dieser Ansatz, die SDGs im Unterricht zu thematisieren und Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika als Referenten für den beruflichen Unterricht zu vermitteln, entspricht den Empfehlungen des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung (2016), herausgegeben von der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Das WUS-Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird vom Land Baden-Württemberg mit Mitteln des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport gefördert und von den Ländern Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).