Kooperation vertiefen, Synergien entwickeln: Grenzenlos ONLINE-Evaluationsseminar 2023

Wiesbaden, 07.12.2023. Welche Kompetenzen und Methoden brauchen wir um Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zu praktizieren? Diese Fragestellung war zentrales Thema und Diskussionsgegenstand des diesjährigen Evaluationsseminars, das am 02.Dezember 2023 online über Zoom stattfand. 8 Grenzenlos-Aktive aus 7 Nationen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas  sowie 4 Lehrkräfte aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern nahmen an der Veranstaltung teil.

Auf eine Vorstellungsrunde und ein interaktives Quiz-Spiel folgte eine interaktive Stillarbeit und die Diskussion durch die Referentin Alexandra Samokhvalova zum Thema „Mein Weg bei Grenzenlos“.  Die Teilnehmenden hoben dabei besonders hervor, wie gewinnbringend die Interaktion zwischen Studierenden und Lehrkräften ist. „Super ist es, wenn der oder die Aktiven noch etwas Zeit über die Veranstaltung hinaus mitbringt – das ermöglicht einen intensiveren Austausch“, so eine teilnehmende Lehrkraft. „Persönlich würde ich jeden Studierenden einladen, sie haben alle gute Themen“, so eine Lehrerin am Beruflichen Schulzentrum in Bayern. Dies bestätigte einer Grenzenlos-Aktive: „Die Lehrkräfte sind immer sehr an den Studierenden und ihren Themen interessiert“.

Der zweite Teil der Veranstaltung war den BNE-Kernkompetenzen „Erkennen, Bewerten und Handeln“ gewidmet. Dazu wurden die Teilnehmenden zunächst durch die Seminarleitung angeregt, über ihre Motivation für ihr Engagement bei Grenzenlos nachzudenken- was möchten sie für sich persönlich, was für die Lernenden und die Bildung in Deutschland und was für das Globale Miteinander erreichen? Im Mittelpunkt der Antworten stand der Wunsch, für Veränderung zu sorgen: „Man kann Veränderungsprozesse nur anstoßen, wenn man kritisches Denken fördert, Menschen für Probleme sensibilisiert und Aha-Momente hervorruft“, so eine Grenzenlos-Aktive. Dies deckt sich mit den Grundkompetenzen von BNE die im Anschluss an die Reflektionsaufgabe vorgestellt wurden.

Ob und inwiefern genau „Erkennen, Bewerten und Handeln“ inklusive deren Unterkompetenzen durch Grenzenlos-Lehrkooperationen bei den Lernenden erzielt wurden, sollte in einer anschließenden Diskussion in Kleingruppen besprochen und auf einem interaktiven Whiteboard festgehalten werden. „Ich gehe inspiriert in den Schulalltag“, so das Resümee einer Schulleiterin aus Baden-Württemberg. Die Veranstaltung wurde abschließend mithilfe eines Fragebogens und eines Blitzlichts ausgewertet.

Das Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird von den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Full House - Grenzenlos Kooperationstag in Regensburg

Wiesbaden, 28.11.2023. Trotz Eis und Schnee war der Seminarraum bei der fünften „Grenzenlos“-Lehrkräftefortbildung in Bayern voll. Am 25. November trafen sich Lehrkräfte von beruflichen Schulen und Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Regensburg zu den Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernens.

In der Vergangenheit sei schon einiges erreicht worden, so Karl Geller, Leiter der Fachgruppe für Nachhaltigkeit im Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern (VLB). Doch er plädierte eindrücklich dafür, die rechtlich verankerten Vorgaben für BNE auch im Schulalltag und vor allem in den Prüfungen zu implementieren. „Es darf nicht um Auswendiglernen gehen, wir müssen die Inhalte in der beruflichen Schule lebendig und lebensnah vermitteln. Wir müssen Lust auf Lernen machen“, so Geller.

Lebendig und lebensnah ging es dann auch zu, als die Lehrkräfte gemeinsam mit den Studierenden ins Gespräch kamen. Wichtig waren hierbei die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Sie sind der rote Faden der Unterrichtskonzepte, die von den Studierenden in ehrenamtlicher Arbeit entwickelt und bei der Veranstaltung stolz präsentiert wurden.

Für die Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika ist die Teilnahme am Projekt mehr als eine zusätzliche Qualifizierungsmaßnahme, an deren Ende eine Prüfung steht: „Ich bin gerne Teil von Grenzenlos. Ich fühle mich von allen Beteiligten und den Trainerinnen bei Grenzenlos ehrlich wertgeschätzt“, so eine glückliche Studentin am Ende der Veranstaltung.

Das Projekt folgt den Empfehlungen des „Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung“ der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Das Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird vom Freistaat Bayern, den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

"Grenzenlos" zu Gast an der Peter-Paul-Cahensly Schule Limburg

Wiesbaden/Limburg, 22.11.2023. Originaltext von Stefanie Ax, Lehrkraft an der Peter-Paul-Cahensly Schule Limburg.

Vom 13. bis zum 19. November fand die europaweite Bildungswoche mit dem Motto „Peace for the Planet. A Planet of Peace.“ statt. Auch die Peter-Paul-Cahensly Schule in Limburg beteiligte sich an der Aktion.

Die Berufsschulklasse 23 BU A (Kaufleute für Büromanagement) und die Klasse 11 BW A (Vollzeitklasse, Assistenten Bürowirtschaft) führten mit ihrer Lehrkraft Stefanie Ax Workshops zu unterschiedlichen Themen der globalen Bildung und zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN durch. Gemeinsam mit dem World University Service in Wiesbaden (WUS) und deren Referenten – Studierenden aus Lateinamerika, Asien und Afrika – erlebten die Schüler eindrucksvolle, emotionale und topaktuelle Lehrkooperationen. 

Die Klasse 23 BU A setzte sich intensiv mit dem Thema „SDG #11: Die Stadt der Zukunft ist Grün“ auseinander. Gemeinsam mit dem Referenten Wilfried Tassegmo aus Kamerun erarbeiteten die Lernenden den Inhalt dieses Themas und hielten ihre Gruppenergebnisse auf Plakaten fest.

Auch die Klasse 11 BW A nahm an einer Lehrkooperation teil und befasste sich mit Themen der Nachhaltigkeit. Hier lag der Schwerpunkt auf „SDG  #12: Elektromüll - Was hat mein Handy mit dem Globalen Süden zu tun?“.  Gemeinsam mit Diego Jarrin Valencia aus Ecuador diskutierten sie die zentrale Frage: Wie viele Elektrogeräte besitze ich eigentlich? Weiterführend war dann die Thematik, ob wir wirklich all diese Geräte benötigen, und was ist in unseren Alltagsgeräten eigentlich alles verbaut.

In den nächsten Wochen werden die beiden Klassen beim Thema Nachhaltigkeit bleiben: So werden sich die Berufsschüler mit dem Umweltschutz am eigenen Arbeitsplatz befassen und die Berufsfachschüler noch viel über ihren eigenen Konsum nachdenken und sich mit dem Büro der Zukunft beschäftigen.

Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird in Hessen aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert sowie von den Ländern Baden-Württemberg, dem Freistaat Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In Hessen ist das Projekt Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Beeindruckendes Engagement im Zeichen der Nachhaltigkeit: 19 neue Grenzenlos-Aktive durch Fachjury geprüft und zertifiziert

Wiesbaden, 16.11.2023. "Grenzenlos ist mehr als ein Projekt, es ist ein Lebensstil geworden, in dem wir voneinander lernen können", so eine begeisterte Grenzenlos-Aktive, die stolz ihr frisch erworbenes, mehrsprachiges Zertifikat als "Facilitator for Global and Intercultural Education" in der Hand hält. Dass das Zertifikat nicht nur einen persönlichen Gewinn für die Grenzenlos-Aktiven bedeutet, sondern vor allem einen großen gesellschaftlichen Mehrwert darstellt, wurde bei der Zertifikatsübergabe deutlich.

Die Fachjury war aus den fünf Grenzenlos-Bundesländern angereist, um ihre Expertise mit den Aktiven zu teilen. StD Marco Hoffmann prüfte die Grenzenlos-Aktiven als Vertreter des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, Alexander Öhlbach vertrat als Jury-Mitglied das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg, und Katrin Feld, Landeskoordinatorin für BNE des hessischen Kultusministeriums sowie Silvia Fengler vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz prüften gemeinsam die hessischen Grenzenlos-Aktiven. Rheinland-pfälzische und saarländische Grenzenlos Aktive leisteten ihre Prüfung vor Anna Köhler, Landeskoordinatorin für BNE Rheinland-Pfalz, und Carmen Spies vom BNE-Team des Bildungscampus Saarland, ab.

Die Prüfung selbst ist nur eines von insgesamt vier Modulen der Grenzenlos-Qualifikationsreihe, deren zentralen Bestandteil Praxiseinheiten an berufsbildenden Schulen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals (SDGs)) darstellen, auf welche sich die Studierenden intensiv didaktisch und methodisch vorbereiten. Grundlage für die dazu erarbeiteten Unterrichtskonzepte sind die Empfehlungen des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung“ der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Die Jury-Mitglieder, die teilweise bereits seit mehreren Jahren mit Grenzenlos zusammenarbeiten, hoben besonders den Wandel des Themenrepertoires der Aktiven hervor. „Ihre Themen stehen zunehmend im Zeichen der Demokratiebildung und sind damit ein Spiegel unserer Gesellschaft. Mit Ihren Lehrkooperationen helfen Sie, unsere Demokratie zu verteidigen“, so Jury-Mitglied Anna Köhler zu den frisch zertifizierten Aktiven.

Ähnliche Worte fand Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des WUS: „Zurzeit gibt es auf der Welt mehr als 300 bewaffnete Konflikte und Kriege. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich in Ihren Lehrkooperationen deren Ursachen im Sinne der 17 SDGs widmen.“

Das Projekt „Grenzenlos—Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird von den Ländern Baden-Württemberg, Bayern,  Hessen, Rheinland-Pfalz  und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Berufsschulzentrum Oskar von Miller I wird erste „Grenzenlos-Schule“ im Landkreis Schwandorf

Wiesbaden, 27.10.2023. „Die Auszeichnung zur „Grenzenlos-Schule“ zeigt, dass das BSZ Oskar von Miller ein lebendiges, modernes und engagiertes Schulzentrum ist “, so Jakob Scharf, stellvertretender Landrat, anlässlich der Auszeichnung des Berufsschulzentrums am 26. Oktober 2023. Er ergänzte, dass die praxisnahe Vorbereitung auf die globalisierte Arbeitswelt wichtiger denn je sei, denn „die Toleranz darf niemals angetastet werden.“ Scharf richtete Glückwünsche zur Auszeichnung von Landrat Thomas Ebeling aus und wünschte, dass „sich das Engagement der Schule auch auf die Landkreisbevölkerung positiv auswirken möge“.

Marco Hoffmann vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus gratulierte ebenfalls der Schulgemeinschaft und richtete die Glückwünsche von Ministerialrat Sven Meyer-Huppmann aus: „Sie werden nun Teil eines bundesweiten Netzwerks beruflicher Schulen, die sich der Weiterentwicklung von Bildungsangeboten mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit verschrieben haben“. Auch von der Bundestagsabgeordneten Martina Englhardt-Kopf wurden Glückwünsche an die Schule ausgerichtet, in denen sie das besondere Engagement im Bereich Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung lobte.

Die Schulleitung, Martin Abt und Thomas Schlütsmeier, nahm die Auszeichnung, eine Urkunde und eine Plakette, durch Dr. Julia Boger (WUS) freudig entgegen. Die Schulleitung hatte zuvor eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, laut der sich das BSZ dafür einsetzt, die Themen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ganzheitlich an der Schule umzusetzen. Abt und Schlütsmeier nahmen die Auszeichnung mit den Worten entgegen: „Nachhaltigkeit ist eine dauerhafte Verpflichtung, an die man immer wieder erinnert werden sollte. Die Auszeichnung ist uns eine Ehre und gibt uns Motivation, das Thema weiter im Unterricht zu etablieren. Wir freuen uns sehr über das Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen in diesem Bereich.“

Die Umsetzung dieser Themen geschieht schon seit einiger Zeit dank der engagierten Lehrerin Barbara Greitner. Sie hatte das Angebot von „Grenzenlos“ bei BNE-Lehrkräftefortbildungen kennengelernt und das Projekt im Anschluss mit Abteilungsleiter Thomas Heiland und Lehrer Johannes Milbrodt im Unterricht in Klassen der Berufsvorbereitung umgesetzt. Am Tag der Auszeichnung präsentierten sie gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern die Ergebnisse einer Lehrkooperation zum Thema „Palmöl in Indonesien“.

Die Lehrkooperation wurde von der indonesischen Studentin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Krispina Hieronica, angeleitet. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wieso sich der Bedarf an Palmöl in unserer Gesellschaft verstärkt hat, wie sich der Monokulturanbau von Palmöl in Indonesien auswirkt und welche Handlungsoptionen die unterschiedlichen Akteure im Palmölanbau haben. Zu diesem Zweck schlüpften die Schülerinnen und Schüler der Klassen des Berufsvorbereitungsjahrs Metall, Wirtschaft, Sozial und Neustart in unterschiedliche Rollen. „Es war nicht einfach und hat uns gezeigt, wie schwierig die Entscheidungen sind, die Regierungen in der Welt treffen müssen“, so Klassensprecher Radoslav Krasimirov über seine Rolle als Regierungssprecher im Rollenspiel.

Mit der Auszeichnung zur „Grenzenlos-Schule“ wird das BSZ Oskar von Miller I in Schwandorf Teil eines bundesweiten Netzwerks von knapp 60 beruflichen Schulen, die sich für Nachhaltigkeit und Globales Lernen einsetzen. Die Aktivitäten, die im Rahmen des Projekts „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ stattfinden, dienen dazu, die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen.

Empfehlungen, wie die Themen der Agenda 2030 und die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) im Unterricht eingebettet werden können, bietet der „Orientierungsrahmen des Lernbereichs Globale Entwicklung“, eine Gemeinschaftsproduktion der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In Bayern verweist darüber hinaus der Verband der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern e. V. (VLB) in seinem 10-Punkte- Aktionsplan BBNE auf die Dringlichkeit, in der beruflichen Bildung verstärkt Aktivitäten zu BNE voranzubringen.

Das WUS-Projekt „Grenzenlos—Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird mit Mitteln des Freistaats Bayern sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

BSZ Waldkirch: Erstes Berufsschulzentrum im Breisgau wird „Grenzenlos-Schule“

Wiesbaden, 25.10.2023. Das BSZ Waldkirch wird Teil des bundesweiten Netzwerks von knapp 60 beruflichen Schulen und Berufsschulzentren und Studienseminaren, die sich für die Ziele der Agenda 2030 engagieren. Die Auszeichnung erfolgt im WUS-Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“.

Am 24. Oktober 2023 war es soweit und das BSZ Waldkirch wurde als erstes Berufsschulzentrum des Breisgau als Grenzenlos-Schule im Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ausgezeichnet. Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport gratulierte der Schulleitung sehr herzlich und betonte in ihrem Grußwort „Die Auszeichnung belegt, wie sehr sie sich an ihrem BSZ für das Globale Lernen einsetzen, und dass sie dem Thema Nachhaltigkeit im Unterricht und in der Schule einen wichtigen Stellenwert einräumen. Sie werden mit dem heutigen Tag Teil einer wachsenden Gemeinschaft der Grenzenlos-Schulen. Wir alle sind längst Teil einer global zusammengewachsenen Welt und durch das Projekt werden Schülerinnen und Schüler mit den Chancen und Herausforderungen dieser Welt vertraut gemacht“.

Landrat Hanno Hurth sprach bei der Auszeichnung die Bedeutung der beruflichen Bildung für die Region an. Es sei insbesondere der ganzheitliche Ansatz, den die Schulleitung des BSZ verfolge, der die berufliche Ausbildung in der Region so attraktiv für junge Menschen mache. Grenzenlos sei „ein guter und wichtiger Ansatz, gerade in Zeiten, in denen Grenzen wieder allen Ortens präsent sind“. Auch Landtagsabgeordneter Alexander Schoch würdigte die Leistungen des BSZ und zeigte auf, dass sich das Schulprofil sehr gut ins Stadtbild einbetten ließe, da Waldkirch ja bereits Fairtrade-Town sei.

Bundestagsabgeordneter Dr. Johannes Fechner bekundete seinen „Respekt, für die Schulgemeinschaft“, denn es sei wichtiger denn je, „global zusammenzuarbeiten, damit der Planet überlebt“. In seinen Grußworten brachte Achim Beule, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport; Bildung für nachhaltige Entwicklung seine Anerkennung für die Leistungen der Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika zum Ausdruck: „Sie präsentieren ihre Themen des Globalen Südens mit großer Leidenschaft und sind wichtige Multiplikatoren für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs)“. Zudem gratulierten Oberbürgermeister Michael Schmieder, Ahmad Nessar Nazar und Alexandra Rägle, (Referenten Regierungspräsidium), Herr Wroblewski, (Leiter Amt für Schule und Bildung)  Udo Wenzl (Landesjugendring Baden-Württemberg).

Schulleiterin Barbara Berhorst und der stellvertretende Schulleiter Detlef Sonnabend hatten sich mit einer Selbstverpflichtung zur Umsetzung von Globalem Lernen und der Verankerung im Schulalltag ausgesprochen. Mit großer Freude nahmen sie die Auszeichnung, eine Urkunde und eine Plakette, durch Dr. Julia Boger (WUS) entgegen. „Wir stellen uns der Aufgabe, Nachhaltigkeit im Unterricht zu verankern. Wichtig ist, dass dies nur ganzheitlich und gemeinsam gelingen kann“, so Schulleiterin Berhorst.

Damit war das Lehrkräfteteam angesprochen, dass sich für BNE engagiert und „Grenzenlos“ am BSZ umsetzt: Zara Hübschle, Dorothe Ankenbrand, Nathalie Bohnert und Alexandra Bruder hatten zunächst Lehrkräftefortbildungen bei Grenzenlos besucht und danach in Kooperation mit den Grenzenlos-Aktiven die Themen im Unterricht behandelt. „Es ist echt sehr nachhaltig, denn die Schüler und Schülerinnen tauchen dank der Aktiven in die jeweiligen Themen viel tiefer ein, als es im regulären Unterricht möglich wäre“, so Zara Hübschle.

Um einen Einblick in die Lehrkooperationen zu bieten, präsentierte die indonesische Studentin Krispina Hieronica, die Ergebnisse ihrer Lehrkooperation zum Thema „Palmöl in Indonesien“ gemeinsam mit der 13. Klasse des Wirtschafts- und des sozialwirtschaftlichen Gymnasiums, von Lehrerin Alexandra Bruder. Die Schülerinnen und Schüler lernten zunächst die Probleme kennen, die durch den Anbau von Palmöl in Monokulturen in Indonesien entstehen. Im Anschluss erarbeiteten sie in Gruppenarbeit die unterschiedlichen Perspektiven der jeweiligen Akteure und präsentierten diese. Das Team der Schülermitverwaltung unterstützte die Aktivitäten.

In der Folge wurden bereits sieben Lehrkooperationen mit Grenzenlos-Aktiven durchgeführt. Die Grenzenlos-Aktiven sind Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, (die an baden-württembergischen Hochschulen und darüber hinaus studieren). Ihre Themen sind vielfältig und vermitteln neben Faktenwissen auch die 17 SDGs, wie es im Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung (2016) der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) empfohlen wird.

Nach der Veranstaltung gab es eine lokale Spezialität: köstlichen Flammkuchen, der liebevoll von der Klasse AVdual von Linda Huber gebacken und von der Klasse VABO1 und der vorbereitenden Lehrerin Friederike Zurheiden mit Liebe serviert wurde.

Das Projekt wird vom World University Service (WUS) durchgeführt, einer internationalen und unabhängigen Organisation von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden im Bildungssektor. Das Projekt wird vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, dem Freistaat Bayern und Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

„Wir müssen besser werden“ – Grenzenlos-Netzwerkkonferenz „Meine Heimat Hessen“

Wiesbaden, 24.10.2023. „Meine Heimat Hessen“ - das war das Thema der diesjährigen Netzwerkkonferenz im Rahmen des WUS-Projekts "Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“. Die Konferenz fand am Freitag, den 13. Oktober, in Frankfurt am Main statt und brachte Lehrkräfte der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim, der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten in Gießen sowie der Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel und deren Schülerinnen und Schüler mit Grenzenlos-Aktiven aus Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen.

Besonders eindrücklich waren die Grußworte des hessischen Kultusministers Prof. Dr. R. Alexander Lorz „Wir müssen die Herausforderungen und die Chancen unserer globalen Realität verstehen und dazu müssen wir über den eigenen Tellerrand hinausblicken. Genau hier setzt das Projekt, Grenzenlos, an“.

Klare Worte fand auch Dr. Mandy Pastohr, Abteilungsleiterin des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und appellierte „Wir müssen besser werden“. Sie bezog sich dabei auf die Zwischenergebnisse beim Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030, bei denen noch viel Spielraum nach oben sei.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich hoch motiviert. Zunächst präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Lehrkooperationen mit den Grenzenlos-Aktiven in Form von Video-Clips, Animationsfilmen oder Poster-Präsentationen. Am Nachmittag ging es dann in die Interaktion, bei einem theaterpädagogischen Workshop von und mit Eileen Passlack-Runkel zum Thema Heimat. Gemeinsam mit den Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika entwickelten sie Standbilder zum Thema Heimat und interpretierten diese Kreationen. Auch, wenn die Themen angesichts der weltpolitischen Situation nicht immer einfach waren, verließen die Teilnehmenden die Veranstaltung hoffnungsfroh!

Für die Lehrkräfte war die Netzwerkkonferenz mit einer Lehrkräftefortbildung verbunden. Dabei konnten sie ihre Erfahrungen einfließen lassen, an welcher Stelle sie und ihre Schulen sich auf dem Weg zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befinden. Im Sinne des whole-institution Ansatzes wurde diese Bestandsaufnahme Teil einer „Roadmap“ für berufliche Schulen.

Der Netzwerkkonferenz lagen die Empfehlungen des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung zugrunde, einer Gemeinschaftsproduktion der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Der rote Faden der Aktivitäten bei „Grenzenlos“ sind die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals.

Mehr zu den Arbeitsergebnissen und dem Grußwort von Kultusminister Prof. Dr. Lorz ist auf unserer Website zu finden:

https://www.wusgermany.de/de/auslaenderstudium/grenzenlos-globales-lernen-der-beruflichen-bildung/grenzenlos-aktuelles/grenzenlos-netzwerkkonferenz-2023-meine-heimat-hessen

Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird in Hessen aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert sowie von den Ländern Baden-Württemberg, dem Freistaat Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In Hessen ist das Projekt Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.